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129 Journalisten derzeit hinter Gittern

Archivmeldung vom 21.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich des Internationalen Tages "Journalisten hinter Gittern" am 23.11. macht Reporter ohne Grenzen auf die weltweit wegen ihrer Arbeit inhaftierten Medienleute aufmerksam. "Mindestens 129 Journalistinnen und Journalisten sind derzeit im Gefängnis, weil sie uns informieren wollten", sagt Elke Schäfter, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (ROG).

"Die meisten von ihnen in China, Kuba, Äthiopien und Eritrea. Wir fordern ihre bedingungslose Freilassung."

China ist mit 32 Inhaftierten das größte Gefängnis für Journalisten weltweit. In Kuba sind 23 Medienleute hinter Gittern, in Äthiopien 21, in Eritrea 13, in Myanmar sieben.

"Wer in diesen Ländern Demokratie und Menschenrechte einklagt oder über Korruption und Machtmissbrauch berichtet, riskiert seine Freiheit", so Schäfter.

"Dabei sind die Anklagen oft vorgeschoben. Sie können 'Gefährung der inneren Sicherheit', 'Anstiftung zum Umsturz', aber auch 'Ehebruch' oder 'Homosexualität' lauten." Geständnisse werden häufig unter Anwendung von Gewalt erpresst.

Über ein Viertel der Inhaftierten ist zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der überwiegende Teil von ihnen (87 %) hat für Printmedien gearbeitet. Vier der Inhaftierten sind Frauen.

Besonders aufmerksam macht ROG auf das Schicksal von Win Tin (Myanmar), Ching Cheong (China), Ricardo González Alfonso (Kuba), Fessehaye Yohannes (Eritrea), Sami al-Haj (USA) und Annakurban Amanklychev (Turkmenistan).

Porträts von ihnen finden Sie hier: http://www.reporter-ohne-grenzen.de/j-hinter-gittern-2006.html

Quelle: Pressemitteilung Reporter ohne Grenzen

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