Twitter sperrt Konto russischer Föderation für militärische Sicherheit
Archivmeldung vom 13.02.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDer Kurznachrichtendienst Twitter hat den offiziellen Account der Delegation der Russischen Föderation für militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle bei der OSZE in Wien gesperrt. Dies geht aus einer Mitteilung des Chefs der russischen Delegation, Konstantin Gawrilow, hervor.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "Wenn man das Twitter-Profil der russischen Rüstungskontrolldelegation in Wien anklickt, stößt auf den Hinweis, dass die Seite blockiert ist.
Was sind die Gründe? Russlands alternative Haltung bei der Einschätzung der aktuellen politischen Situation in Europa, die beim OSZE-Seminar über Militärdoktrinen geäußert wurde? Das Blockieren von offiziellen Konten, die die offizielle grundsätzliche Haltung des einen oder anderen Landes widerspiegeln, ist eine offensichtliche Zensur“, schrieb Gawrilow auf seinem persönlichen Twitter-Account.
Vorläufig würden alle entsprechenden Informationen auf seiner persönlichen Twitter-Seite veröffentlicht, fügte er hinzu.
Die russische Delegation habe bereits eine Anfrage an den Twitter-Support gerichtet und wolle sich unter anderem an die Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Helga Schmid, wenden.
„Twitter hat uns so einfach, ohne Erklärung, rüpelhaft gesperrt. Wir hatten dort eine Menge Tweets über die NATO, Militärdoktrinen, und so ist das Ergebnis. Nur damit bringen wir dies (die Sperrung – Anm. d. Red.) in Verbindung“, sagte Gawrilow gegenüber SNA.
Ein rein technisches Problem? Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, äußerte in dieser Hinsicht, Moskau hoffe darauf, dass die Sperrung des Twitter-Accounts der russischen Delegation bei den Wiener Verhandlungen über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle ein technisches Problem sei.
Wir haben bereits eine Anfrage an das Unternehmen geschickt. Wir hoffen, dass es sich um ein rein technisches Problem handelt“, sagte sie.
Ende Januar war das Facebook-Konto des Chefs der russischen Weltraumorganisation Roskosmos, Dmitri Rogosin, gesperrt worden, nachdem er Äußerungen des einstigen US-Botschafters in Russland Michael McFaul kritisiert hatte. Später wurden die Facebook- und Twitter-Seiten des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin gesperrt. Wie sein Gastronomieunternehmen „Konkord“ mitteilte, war die Sperrung auf die Kritik des US-Präsidenten Joe Biden durch Prigoschin zurückzuführen.
Vor dem Hintergrund zunehmender Versuche, soziale Netzwerke zu zensieren, bereiten russische Senatoren ein System von Bußgeldern für Internet-Riesen vor, die Aktivitäten der Internet-Nutzer illegal einschränken.
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Quelle: SNA News (Deutschland)