Sternekoch Kevin Fehling: "Ich träume Rezepte"
Archivmeldung vom 02.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür den Sternekoch Kevin Fehling ist Kreativität der Schlüssel zum Erfolg. "Ich habe Flow-Phasen, in denen ich stundenlang DIN-A4-Zettel mit Rezepten vollkritzele - davon zehre ich noch Jahre später, wenn ich eine unkreative Phase durchlebe", verriet Fehling im Interview mit Lufthansa Exclusive (Juli-Ausgabe).
"Ständig wühle ich durch dieses Stapel-Chaos, die Ordnung entsteht erst später auf dem Teller. Es ist wie Notenschreiben. Andere Köche tragen Diktiergeräte bei sich, ich habe eben meine Zettel - und manchmal träume ich Rezepte." Er schrecke dann hoch und habe sofort ein Rezept im Kopf. "Inspiration lauert überall", versicherte Fehling. "Einmal holte meine Tochter einen Daisy-Flakon von Marc Jacobs aus dem Badezimmerschrank, da hatte ich die Idee, diesem Duft ein Gericht nachzuempfinden."
Der Shootingstar der deutschen Spitzengastronomie, der zuvor zehn Jahre das "La Belle Epoque" in Travemünde geleitet hatte, eröffnete 2015 das gefeierte Gourmet-Restaurant "The Table" und erkochte auf Anhieb drei Michelin-Sterne. In seinem Restaurant in der Hamburger Hafen-City gibt es nur einen Tisch mit 20 Plätzen - die Gäste können ihm bei der Zubereitung zusehen. Doch Fehling steht nicht nur am heimischen Herd, jüngst war er in Guatemala auf Kochmission. "Ich habe dort mit sieben anderen Spitzenköchen für die Rum-Marke Ron Zacapa ein Menü entworfen", erzählte der 39-Jährige im Interview mit Lufthansa Exclusive. "Ich übernahm das Dessert: Schokoladen-Calamansi-Panaché, modelliert nach dem Maya-Kalender, dazu ein Taco-Knusper aus Quinoa und Einkorn - das Fremde hat mich sehr fasziniert." Fehling findet aber nicht nur an der edlen Küche Geschmack: "Ich koste im Ausland gern Streetfood, selbst wenn sich das nicht immer mit meinem Magen verträgt."
Quelle: TERRITORY (ots)