"Mein kleiner Freund" der kann und wie...
Archivmeldung vom 27.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn die "Basaltköpp" in ihrem neusten Lied singen "Mein kleiner Freund, der kann nicht mehr" so gilt das mittlerweile nur noch für den Titel. Denn der "Kleine Freund" entwickelt sich gerade zu dem neuen Partykracher und kommt täglich bei immer mehr Radio-Sendern ins Programm. Gerade jetzt zur Skihütten- und Fastnachtskampagne sorgt der etwas zweideutige Ballermannhit der Basaltköpp für ausgelassene Stimmung.
Obwohl sie in ihrer Heimat dem Vogelsberg längst Kult sind, fragen sich sicherlich einige, wer sind aber die "Basaltköpp", die sich gerade aufmachen die verschiedenen Hitparaden zu stürmen und von Georg Astenwald (Alpentrio Tirol) als die "Randfichten aus dem Vogelsberg" bezeichnet wurden?
Ihr Statussymbol ist der Traktor namens „Theo“ (Marke FAHR 15PS, Baujahr 1957), in ihrer Heimat auch Bulldog genannt. Dem Bulldog haben sie nicht nur ein Lied, mit "Bappa hat en Bulldog" gewidmet, sondern sorgten auch für Furore, als sie damit im Sommer diesen Jahres bei verschiedenen Konzerten auftauchten.
Wenn man sie auf ihrem "Theo" den sanften Hügel im Vogelsberg hochtuckern sieht, meint man, eine Bauernfamilie aus den späten Fünfzigern fährt an der Zonengrenze Patrouille, um nicht vom Feind den Salat geklaut zu bekommen. Mit Batschkapp, Hosenträgern und Holzschuhen bekleidet, folgt man offensichtlich nicht den aktuellen Trends der haute coture. Die Basaltköpp bestehend aus den Brüdern Stefan und Rüdiger Muth sowie Günther Plefka aus Freiensteinau in Oberhessen sind auf dem besten Weg, mit ihrem Liedgut auch über die regionalen Landesgrenzen hinaus die Menschen zu begeistern.
Warum haben die "Basaltköpp" aber ausgerechnet einen Traktor als ihr Markenzeichen ausgesucht? Geht man in der Geschichte ein gutes Jahrhundert zurück, so spricht man in alten Veröffentlichungen der damals bereits „zivilisierten“, städtischen Gebiete durchaus über die Bewohner des Vogelsberges von einem groben, etwas unkultivierten Volke, das in einer rauen, unwirklichen Mittelgebirgslandschaft seinem Tagesgeschäft, dem „Überleben“ nachgehe. Nun, es mag sein, dass der größte erloschene Vulkan in Mitteleuropa seinen Bewohnern nicht immer nur goldene Zeiten beschert hat. Auf alle Fälle aber hat er die Menschen Demut und Bescheidenheit gelehrt. So wurde der Traktor nach dem 2 . Weltkrieg ein Synonym für Fortschritt, Wohlstand und damit zu einem besonderen Symbol auf dem Lande. Doch warum in aller Welt ziehen die Basaltköpp mit dieser Masche vor die heiligen Tempel der Hit- und Schlagerparaden, vor die Stadls und Dampfer? Wollen sie Aufmerksamkeit erregen oder einfach nur provozieren?
Nein. Die Lösung ist viel einfacher. Man kann davon ausgehen, dass sie nicht einmal ihre Wollsocken und Holzschuhe gegen ein edleres Geläuf tauschen täten, wenn sie der Heilige Vater zur Audienz nach Rom einladen würde. Ihr Motto ist ganz klar: „Wir sind so wie wir sind“ und „so wie es ist, ist es gut.“ Dabei nehmen die Menschen ihnen ihre manchmal etwas anzüglichen, aus dem täglichen Leben gegriffenen Texte nicht übel, wenn sie auch so mancher vornehmen Dame hin und wieder die Schamesröte ins Gesicht treiben. So ist denn auch die landläufige Meinung, dass „die Basaltköpp Kerle sind, denen man nicht böse sein kann“. Obwohl der Name „Basaltköpp“ von dem in früheren Zeiten behauenen, ungeschliffenen Pflasterstein abstammt und auf einen etwas rüden Charakter schließen lässt, sind die drei Urgesteine bei näherer Betrachtung eher gutmütiger und warmherziger Natur. „Das Einzige, was bei uns hart ist, sind die Schuhsohlen“, ist die Antwort von Günther Plefka auf die Frage, was wohl an den Basaltköpp besonders hart sei. Die Mischung machts. Der Schalk sitzt ihnen nicht nur im Nacken, nein, er tanzt Samba auf ihren Schultern. Mit Witz, sehr viel Charme und hintersinnigen, oft zweideutigen Texten lassen die Basaltköpp nichts zu wünschen übrig. Wer sie je live auf der Bühne erlebt hat, kann sich der identischen Ausstrahlung und fast naiven Offenheit nicht entziehen. „Die Basaltköpp sind echte Urgesteine und kommen überall super an. Sie
sind ein Garant für gute Laune“, schwärmt Werner Peters von der
Plattenfirma DOTTER Records in Westfalen. In einem Punkt sind sich Experten und Kritiker einig: Auch die neu veröffentlichte Single „Mein kleiner Freund“ wird wieder so manchem Zeitgenossen den Spiegel vorhalten. Und diesmal sind es viele. Bärenstark!
Das nächste Highlight der Basaltköpp, ist die für 2008 geplante "Basaltköpp-Bulldog-Tournee" mit über 200 Oldtimer-Traktoren im Konvoi. Doch bevor die Urgesteine aus dem Vogelsberg sich mit ihrem Traktor "Theo" auf dem Weg machen nehmen sie erst noch an der Kultsendung "Hessen lacht zur Fassenacht" teil, die am 28.01.2008 um 20:15 Uhr im hessischen Fernsehen (HR) ausgestrahlt wird.
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