ZDF-Chefredakteur Frey: Kein Glaubwürdigkeitsverlust durch Manipulationen
Archivmeldung vom 13.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZDF-Chefredakteur Peter Frey sieht durch die Manipulationen bei der Ranking-Show "Deutschlands Beste" die Glaubwürdigkeit des Senders nicht gefährdet. "Es gibt keinen Glaubwürdigkeitsverlust", erklärt Frey im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe).
Gerade in den Krisensituationen der letzten Monate habe das ZDF bewiesen, dass es "eine erstklassige Adresse für unabhängigen Journalismus in Deutschland ist". Die Nähe zu den Mächtigen in Berlin sei allerdings für Journalisten immer eine "Art von Verlockung und Versuchung", so der frühere Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios weiter. Der ständige Umgang mit Politikern könne "geradezu als Droge" erlebt werden. Andererseits müsse man als Journalist versuchen, in Interviews gezielt mit zugespitzten Gegenstandpunkten Politiker aus der Reserve zu locken. Diesbezüglich habe er den Spitzenpolitiker der Linkspartei Oskar Lafontaine als "den empfindlichsten Gesprächspartner" in Erinnerung. Peter Frey hatte vor fünf Jahren in einem Interview mit dem damaligen Linksfraktionschef im Bundestag u.a. kritisiert, dass dieser in seiner politischen Laufbahn schon mehrfach von politischen Ämtern zurückgetreten sei. Lafontaine hatte Frey daraufhin "Polemik" und "Diffamierung" vorgeworfen.
Quelle: neues deutschland (ots)