Staatsminister Neumann: keine Gebühren für neue digitale Spartensender - Dokumentationen statt Talkshows
Archivmeldung vom 30.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann (CDU), hat ARD und ZDF davor gewarnt, weitere digitale Spartensender zu gründen. »Der erste Auftrag geht an das Hauptprogramm«, sagte Neumann dem Bielefelder Westfalen-Blatt (Dienstagsausgabe). Er sei »gegen höhere Gebühren, die man braucht, um zusätzliche Kanäle zu finanzieren«. Es dürfe nicht sein, dass »Substanzielles in die zusätzlichen Nebenkanäle gedrängt wird«, betonte der 70-Jährige, der seit 2005 Kulturstaatsminister ist. Dadurch werde das Hauptprogramm entqualifiziert. Neue Kanäle hält Neumann angesichts der bereits bestehenden Sender Phoenix, 3Sat und Arte für überflüssig.
»Es kann nicht angehen, dass wir am Ende für jedes Thema einen eigenen Fernsehkanal unterhalten müssen«, sagte Neumannder Zeitung weiter. Die ARD hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den digitalen Spartensender Einsextra in tagesschau24 umzubenennen. Außerdem bietet die ARD die Kanäle Einsplus und Einsfestival an. Das ZDF betreibt die Spartensender Neo, Kultur und Info. Neumann forderte die Sender außerdem dazu auf, mehr Dokumentationen und weniger Talkshows auszustrahlen. »Diese Inflation der Talkrunden ist mit nichts zu rechtfertigen. Der eigentliche Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist Information, qualifizierte Unterhaltung und nicht zuletzt auch Kultur«, sagte Neumann dem Westfalen-Blatt.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)