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Syrischer Theaterwissenschaftler Abdullah Al Kafri: "Kunst und Kultur ein Grundrecht aller Syrer"

Archivmeldung vom 23.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Abdullah Al Kafri
Abdullah Al Kafri

Bild: Screenshot Youtube Video: "Abdullah Al-Kafri ile Söyleşi / Interview with Abdullah Al-Kafri" / Eigenes Werk

Der Krieg in Syrien hat auch viele Künstler und Intellektuelle ins Exil getrieben, andere sind im Land geblieben. In Deutschland, in Europa, gibt es oft die Einteilung in "gute Syrer" und "schlechte Syrer". Als gut gilt, wer aus politischen Gründen das Land verlassen hat, als schlecht, wer geblieben ist, weil er dann ja ein "Assad-Syrer" ist.

Diese Entscheidung hält der syrische Theaterwissenschaftler Abdullah Al Kafri im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" für falsch. Al Kafri, der 2011 zusammen mit anderen syrischen Kulturschaffenden in Damaskus die unabhängige Kulturvereinigung Ettijahat ins Leben gerufen hat, sagt: "Unser Interesse ist es nicht, Menschen zu bewerten und zu beurteilen. Wir glauben daran dass Kunst und Kultur ein Grundrecht aller Syrer ist."

Seit 2013 operiert Ettijahat von Beirut aus. Das sei nicht immer einfach, sagt Al Kafri, der mittlerweile ebenfalls in der libanesischen Hauptstadt lebt und arbeitet. In Syrien hätten die Künstler Zugang zu staatlich finanzierten Proberäumen und Aufführungsstätten gehabt, im Exil im Libanon, in Jordanien oder in der Türkei seien die Bedingungen ungleich schwieriger. Hier müssten sie sich oftmals selbst um die Finanzierung ihrer Projekte kümmern.

Ettijahat wird nach eigenen Angaben von zahlreichen Organisationen finanziert, darunter das Goethe-Institut, der British Council, das Norwegische Kulturinstitut MIMETA und die Heinrich-Böll-Stiftung. Durch das Forschungsprogramm "Stärkung der Kultur des Wissens" seien bislang 55 Wissenschaftler und 48 Künstler unterstützt worden.

Quelle: neues deutschland (ots)

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