Springer will gesamten Konzern umbauen
Archivmeldung vom 27.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Axel Springer AG, stellt die gesamte Konzernstruktur auf den Prüfstand. Dies berichtet der Nachrichtendienst "Kontakter" in seiner kommenden Ausgabe. Döpfner will durch den Umbau den Konzern fit machen für die Anforderungen des stark wachsenden Mediengeschäfts.
Hierfür schafft er die neue Abteilung
"Konzernorganisation", die im Bereich des Finanzvorstands Steffen
Naumann angesiedelt ist. Dies erfuhr der Kontakter aus
Vorstandskreisen. Verantwortlich für die neuen Bereich ist die
35-jährige Julia Rüter. Sie ist seit Juli 2006 als General Managerin
B.Z. bei der Zeitungsgruppe Bild.
Die Abteilung soll eine neue Gesamtstruktur für den Verlag finden, um
ihn besser führen zu können sowie für Partner zu öffnen. Dabei
schließt der Vorstand nicht aus, dass es hierbei auch zu
Auslagerungen kommt, erfuhr der Kontakter aus Vorstandskreisen. "Wo
eine Ausgründung oder wo eine selbständige Einheit Sinn macht,
schließen wir dies nicht aus", sagt eine Firmensprecherin auf
Anfrage. Es sei aber "keine Zerschlagung" des Konzerns geplant.
Zunächst will Döpfner fünf Bereiche durchleuchten lassen. Dazu
gehören die Logistik, der Vertrieb, Services, Immobilien und die
Online-Vermarktung. Bereits im vierten Quartal dieses Jahres will der
Vorstand über den Umbau dieser Bereiche entscheiden. Die Umsetzung
solle aber erst ab 2008 erfolgen, heißt es in Vorstandskreisen.
Hintergrund für des Umbaus ist, dass Döpfner das Unternehmen
mittelfristig zu einem in Europa führenden multimedial integrierten
Print-, Online- und TV-Konzern ausrichten will. Springer hatte zudem
kürzlich die Mehrheit an dem Verlagspost-Unternehmen Pin Group
übernommen, um sich weiter von dem wettbewerbsintensiven
Printgeschäft unabhängiger zu machen und zugleich langfristig eine
dritte Ertragssäule zu schaffen.
Die geplante Neuausrichtung von Springer hat Betriebsräte,
Gewerkschaften sowie Arbeitnehmer alarmiert. "Wir haben Angst, dass
es möglicherweise zu Auslagerungen kommt, um Mitarbeiter leichter los
zu werden", sagt ein Insider.
Quelle: Pressemitteilung Der Kontakter