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Chart-Stürmer Clueso hatte früher Existenzängste

Archivmeldung vom 19.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Clueso (2014)
Clueso (2014)

Foto: Superbass
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sänger Clueso, der mit seinem aktuellen Album "Neuanfang" auf Platz 1 der Charts gestürmt ist, wurde zu Beginn seiner Karriere von schweren Zweifeln geplagt: "Ich hatte starke Existenzängste am Anfang," sagte der 36-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich habe mich nie verstanden gefühlt." Für seinen Traum, hauptberuflich Musiker zu werden, hatte Clueso mit 18 seine Lehre zum Friseur abgebrochen.

Sein Großvater ist bis heute ein Vorbild für den Sänger, der bürgerlich Thomas Hübner heißt: "Ich hatte Gitarrenunterricht bei einer alten Lehrerin, das war furchtbar. Ich habe irgendwann gesagt, dass ich Bauchschmerzen habe und bin zwei Häuser weiter, weil das in der Nähe von meinem Opa war. Der hat mir dann endlich ordentliche Gitarrengriffe beigebracht ohne zu wissen wie sie heißen, weil er die damals abgemalt hatte. Das autodidaktische Lernen ist eine Gemeinsamkeit."

Mit Erwartungen anderer Menschen kann Clueso nicht viel anfangen. "Wenn ich was mache, dann für mich und nicht für andere. Viele Menschen geben Ratschläge, die sie sich eigentlich eher selbst geben würden, weil sie denken, dass die auch für andere Leute gut sind. Das funktioniert nicht", sagte Clueso. Dem Druck, den die Erwartungen anderer Menschen auslösen, wollte er nicht mehr ausgesetzt sein. Deshalb entschied Clueso im vergangenen Jahr, sich von seiner Band zu trennen. Für einen klaren Schnitt zog er sogar aus seiner langjährigen Siebener-WG aus. Das sei für ihn ein weiterer Schritt zum Erwachsenwerden gewesen: "Es war jetzt an der Zeit, alleine zu wohnen, auf die Arbeit zu fahren und nicht den Wahnsinn neben dem Bett stehen zu haben: mein Computer, meine Gitarren, mein Piano."

Aufräumen muss er jetzt allerdings alleine: "Das ist das Schöne: Niemand hat Schuld außer ich. Und wenn ich jetzt nach Hause stürme, nur eine Nacht da bin, einkaufen gehe und den Kühlschrank vollmache, weil ich Lust habe zu kochen, dann merke ich, dass ein voller Kühlschrank für einen Tag nichts bringt. Das merke ich dann nach anderthalb Wochen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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