ARD-Wettermoderator Sven Plöger übt Selbstkritik nach Flutkatastrophe: "Hätte Warnung noch härter formulieren müssen"
Archivmeldung vom 23.07.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Diplom-Meteorologe und ARD-Wettermoderator Sven Plöger übt nach der Flutkatastrophe Selbstkritik an seiner Wettervorhersage im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: "In der Wetter-Nachhersage ist klar: Ich hätte meine Warnung im Fernsehen noch härter und kräftiger formulieren müssen", sagt er im Podcast "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)".
Es habe allerdings im Vorfeld sehr unterschiedliche Modelle zum Verlauf des Unwetters gegeben, die von 20 Liter bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter reichten. "Das war die Abwägung zwischen einem Landregen und der unglaublich gewaltigen, entsetzlichen Katastrophe, die mich sehr anfasst", so Plöger. Ein Problem bei Vorhersagen sei grundsätzlich: "Man kennt die Region, in der Heftiges passieren kann, weiß aber erst anderthalb bis zwei Stunden vorher, wo ein Gewitter hinwandert und Schäden verursachen kann."
Im Rahmen eines "ARD-Spendentags" wird Plöger an diesem Freitag zu Spenden für die Betroffenen der Flutkatastrophe aufrufen. "Ich bin im Moment überhaupt nicht gern Meteorologe. Und ich bin auch überhaupt nicht froh, dass meine Prognose, zu der ich mich dann am Ende mit meinen Kollegen entschieden habe, richtig war."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)