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Intendant Kosky wirft Kulturjournalismus Überheblichkeit vor

Archivmeldung vom 19.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4, 2010
Die Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4, 2010

Foto: Manfred Brückels
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der zur Zeit erfolgreichste deutsche Opernintendant, Barrie Kosky, wirft dem deutschen Kulturjournalismus Überheblichkeit gegenüber dem Publikum vor. "Das deutsche Feuilleton hat im 21. Jahrhundert ein riesengroßes Problem", sagte der Intendant der "Komischen Oper Berlin" in einem Interview mit der F.A.S.

"Die Idee, dass jemand mit der Autorität des Experten schreibt, ist out. Das akzeptieren vor allem die jüngeren Menschen nicht mehr", fügte Kosky hinzu. "Sie warten nicht, bis am übernächsten Tag eine Rezension erscheint. Sie twittern schon in der Opernpause an ihre Freunde."

Als Vorbild empfahl Kosky die angelsächsischen Rezensenten. "In England oder Amerika haben alle Kulturjournalisten einen eigenen Blog, sie unterhalten sich mit dem Publikum. Das ist phantastisch, absolut `interactive`", sagte er. "Natürlich kann man darauf verzichten, aber man wird einen Preis dafür bezahlen."

Der gebürtige Australier Kosky leitet die "Komische Oper" seit knapp zwei Jahren. Das Haus wurde gleich im ersten Jahr seiner Intendanz von Musikkritikern zum "Opernhaus des Jahres" gewählt und verzeichnet außerdem stark steigende Zuschauerzahlen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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