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US-Künstler Sandow Birks: Bibel und Koran erzählen dieselben Geschichten

Archivmeldung vom 15.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Furtmeyr-Bibel, Regensburg, 1470 (Augsburg, Universitätsbibliothek Cod.I.3.2°III, 2v)
Furtmeyr-Bibel, Regensburg, 1470 (Augsburg, Universitätsbibliothek Cod.I.3.2°III, 2v)

Bild: Universität Augsburg

Der kalifornische Künstler Sandow Birks hat die vergangenen neun Jahre damit verbracht, den Koran abzuschreiben und mit Bildern aus dem US-amerikanischen Alltag zu versehen. Entstanden ist daraus das Buch »American Qur'an«. Das Bemerkenswerte am Koran sei gewesen, dass er so vertraut wirke, erzählt Sandow im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Bibel und Koran würden dieselben Geschichten Geschichten erzählen: "Adam und Eva, Arche Noah, Abraham und Isaak, Moses und die zehn Gebote, Maria und Jesus. Der Koran ist keine Geschichte über Mohammed - im ganzen Koran kommt er überhaupt nur viermal vor".

Der Nicht-Muslim und begeisterte Surfer kam nach eigenen Angaben beim Wellenreiten auf die Idee, den Koran ins Englische zu übersetzen und dabei die Suren mit Zeichnungen zu illustrieren, die Motive aus Ereignissen der jüngsten US-Geschichte bzw. des US-amerikansichen Alltags zeigen. "Ich habe zehn oder elf lange Reisen in islamische Regionen der Welt gemacht und es waren immer fantastische Erfahrungen mit fantastischen Menschen. Später wollte ich einfach mehr über diese Religion wissen, um die Welt, meine Nachbarn und globale Ereignisse besser zu verstehen."

Beim Zeichnen sei er sich durchaus über das islamische Bilderverbot bewusst gewesen, so Sandow weiter. Angst vor negativen Reaktionen habe er dennoch nie gehabt. Von der muslimischen Community sei "es durchgehend gelobt" worden, "vor allem von jüngeren muslimischen US-Amerikanern. Oft danken sie mir, weil mein Buch ihre US-amerikanische Kultur mit ihrer Religion kombiniere."

Quelle: neues deutschland (ots)

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