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Ingrid Caven und Michael Ballhaus werfen Rainer Werner Fassbinder Foundation Geschichtsfälschung vor

Archivmeldung vom 24.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Genau 25 Jahre nach dem Tod des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder erheben die Schauspielerin Ingrid Caven und der Kameramann Michael Ballhaus schwere Vorwürfe gegen die Verwalter von Fassbinders Erbe. Vor Fassbinders Todestag am 10. Juni erklärt Caven in der ZEIT, die Rainer Werner Fassbinder Foundation verbreite "Halbwahrheiten und Unwahrheiten" über Fassbinders Biographie.

So habe die Chefin der Foundation, Juliane Lorenz, eine Hochzeit mit dem Regisseur erfunden, um an den Nachlass zu gelangen. Sie betreibe einen "einfältigen Geniekult" und zerstöre den Geist von Fassbinders vielschichtigem Werk. Caven war mit Fassbinder verheiratet und spielte in seinen Filmen.

"Ich und viele andere", erklärt Caven, "halten Juliane Lorenz für moralisch ungeeignet, dieses Erbe zu verwalten, nicht nur weil sie das Ganze auf einer Riesenlüge aufgebaut hat. Sie hat fast alle engen Fassbinder-Mitarbeiter ausgeschlossen, die um dieses Lügengespinst wissen. ... Institutionen wird zu verstehen gegeben, dass es mit den Filmen Schwierigkeiten gibt, falls missliebige Personen eingeladen werden." Caven selbst sei - nach der Geschichtsschreibung der Foundation - aus dem Leben Fassbinders verschwunden, obwohl sie bis zu dessen Tod in engem Kontakt mit ihm gestanden habe. Fassbinders engstem Mitarbeiter, dem im Januar verstorbenen Komponisten Peer Raben, sei das gleiche widerfahren: "Ergebnis ist die Zensur eines Lebens."

Auch der Hollywood-Kameramann Ballhaus, der viele Filme mit Fassbinder gedreht hat, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Foundation. Die Geschichtsklitterung, die dort betrieben werde, sei "ungeheuerlich". "Als ich wieder nach Deutschland kam", erklärt er der ZEIT, "merkte ich, dass die Fassbinder Foundation Ingrid Caven, Peer Raben und andere Menschen, die Fassbinder nahe waren, geradezu systematisch aus der Fassbinder-Geschichte herausgedrängt beziehungsweise herausprozessiert hatte. Es ging so weit, dass Juliane Lorenz bei Veranstaltungen drohte, Filme zurückzuhalten, falls diese Fassbinder-Vertrauten eingeladen würden."

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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