Pleitgen sieht Risiken für ARD und ZDF durch Fusion von Springer und ProSiebenSat.1
Archivmeldung vom 10.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer geplante Zusammenschluss des Springer-Konzerns mit der Sendergruppe ProSiebenSat.1 kann nach Ansicht des WDR-Intendanten Fritz Pleitgen Gefahren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach sich ziehen. In der ZEIT sagt Pleitgen, die Springer-Presse habe die Möglichkeit, "Programme in den eigenen Fernsehsendern hochzuschreiben und Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abzuwerten.
Sie hätte sogar die
Macht, über eine breite Medienplattform den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk überhaupt infrage zu stellen."
Pleitgen macht aber klar, dass er die öffentlich-rechtlichen
Sender durch die Übernahme nicht als geschwächt ansehe. "Man darf das
Publikum nicht unterschätzen. Es hat ein feines Sensorium dafür, wenn
es instrumentalisiert werden soll", sagt er. "Eine zu offensichtliche
Parteilichkeit könnte sich ruinös auswirken."
Auch vor dem Hintergrund, dass einige ARD-Sender durch
Schleichwerbung und Korruption ins Gerede gekommen sind, sieht der
WDR-Intendant keinen Grund, "in Sack und Asche zu gehen". Es habe
Auswucherungen gegeben, diese seien zu beseitigen. "Insofern lösen
die Springer-Absichten bei uns keine Panik aus."
Quelle: Pressemitteilung "Die Zeit"