Nora Tschirner: "Nach zwölf Stunden Arbeit kann keiner mehr produktiv sein"
Archivmeldung vom 09.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür Nora Tschirner kommen Spaß und Ruhepausen bei Dreharbeiten oft zu kurz: "Es gibt hier in vielen Produktionen so eine Art Anwesenheitsfetischismus. Hauptsache man ist da, das ist schon mal super. Aber es ist ja so, nach der zwölften Stunde ist keiner mehr richtig produktiv. Dabei kann selten gute Qualität entstehen", kritisierte die Schauspielerin im TELE 5-Interview. "Dass Muße zum erfolgreichen kreativen Arbeiten gehört, ist mancherorts noch nicht so richtig angekommen."
Im Interview mit TELE 5 verriet die 31-Jährige auch, wie ein Mann sie beindrucken kann: "Ein Liebeslied zu singen, kann albern sein, aber wenn jemand seine Seele hineinlegt, haut es einen vielleicht um. Alles hängt von der Intention ab. Geht es wirklich um mich, darum, mir eine Freude zu machen? Oder darum, gut dazustehen...", so die Berlinerin. "Wenn jemand still und zurückhaltend, aber mit sich selbst im Reinen ist, macht ihn das viel anziehender, als jemand, der aus seinem Komplex heraus die große Geste versucht: 'Schatz, ich habe diese Yacht gemietet und gleich gibt es ein Feuerwerk, und dann singe ich dir diesen Song, und danach erzählst du all meinen und deinen Freunden, wie dufte das war'."
Tschirner, die kürzlich für das Animationsabenteuer 'Merida - Legende der Highlands' (ab 5. Dezember auf DVD und Blu-ray) die schlagkräftige Titelheldin synchronisierte, würde auch vor der Kamera gern mal die Action-Lady geben: "Obwohl ich es manchmal echt schwierig finde, wenn das so eine Pseudo-Emanzipation ist. Angelina Jolie kriegt das meist noch gut hin, weil sie schon einmal per se durchemanzipiert scheint und ich ihr das abnehme. Aber sobald da so ein Häschen herumturnt und den ganzen Film über finster dreinschaut, wird es unfreiwillig komisch. Klar hätte ich schon mal Lust auf eine solche Amazonen-Rolle, aber die müsste schon die Coolness von einem James Bond haben."
Quelle: Tele 5 (ots)