Medien berichten über Demonstrationen nicht neutral
Archivmeldung vom 19.07.2017
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Freigeschaltet durch André OttDas wissenschaftliche Forschungsprojekt „Swiss Propaganda Research“ beschäftigt sich mit geopolitischer Propaganda in Schweizer, aber auch in deutschen Medien. Als Ergebnis wies das Forschungsteam einen deutlichen Propagandaeffekt zugunsten der USA/NATO nach.
Hierzu heißt es bei S&G Hand-Express 32/2017: "Ein Beispiel, welches diesen Propagandaeffekt bestätigt, sind die zeitgleichen Demonstrationen am 26.3.2017 in Russland und im Jemen. Bei den russischen Protesten, die sich gegen Korruption richteten, machten die westlichen Medien offensichtlich Stimmung gegen Russland, obwohl nur 7.000 bis 8.000 Menschen teilnahmen. Die Demonstrationen im Jemen hingegen wurden in den westlichen Medien mit keinem Wort erwähnt, obwohl Hunderttausende in die Hauptstadt zogen.
Sie protestierten gegen den Krieg, den die saudische Kriegskoalition in ihrem Land führt und die dadurch verursachte verheerende Hungerkatastrophe. Dieses Beispiel zeigt, dass für Leitmedien Emotionen oft bloß Mittel zum Zweck sind. Sind sie gerechtfertigt, wie infolge der Hungerkatastrophe im Jemen, werden sie schlicht ignoriert."
Quelle: S&G Hand-Express 32/2017