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Fan Sebastian Bezzel rechnet mit dem Fußball ab

Archivmeldung vom 29.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sebastian Bezzel (2017), Archivbild
Sebastian Bezzel (2017), Archivbild

Von Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56192398

Sebastian Bezzel (51), Schauspieler und ausgewiesener Fußballfan, hadert mit den internationalen Wettbewerben: "Generell fremdle ich immer mehr mit dem Spitzenfußball. In Deutschland geht's ja sogar noch, aber wie sich FIFA, UEFA, Clubs und Spieler aufführen, welche finsteren Machenschaften und Investoren da am Werk sind, das stößt mich ab", sagte Bezzel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Ich bin der Meinung, dass der Kapitalismus immer sehr viel kaputtmacht - beim Fußball wird er es sicher auch noch schaffen, dass man irgendwann keinen Bock mehr darauf hat", fügte der 51-Jährige hinzu. "Ich bin kein Kommunist, aber die Champions League ist doch bei aller fußballerischen Klasse ein kapitalistischer Albtraum. Vielleicht ist es ja auch eine Chance, wenn man sagt: Ich gehe jetzt wieder zu meinem Dorfverein, esse da 'ne Bratwurst, trink ein Bierchen und hab viel mehr Spaß in einem kleinen, nicht so aufgeregten Umfeld."

Auch bei der WM in Katar werde er versuchen, "mich da rauszuhalten", sagte Bezzel weiter. "Ich habe mich schon bei der letzten WM total zusammenreißen müssen, als ich beim Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien den saudischen Prinzen, Putin und Infantino wie römische Cäsaren im Colosseum in Großaufnahme lachend auf der Ehrentribüne sah. Damals habe ich gedacht: Das geht doch nicht, das ist einfach widerlich, ihr seid doch alle Verbrecher."

"Allerdings habe ich einen elfjährigen Buben zu Hause, dem ich es nicht verbieten kann, die WM zu gucken, auf die er sich schon freut", räumte Bezzel ein. "Und natürlich gibt es Spieler wie Joshua Kimmich, die noch ein Kind waren, als die WM nach Katar vergeben wurde. Die haben eigentlich ein Recht darauf, dass man sie spielen sieht. Was mir auf jeden Fall mehr Spaß gemacht hat, war die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der EM."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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