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Bei Kritik keine Inserate: So beeinflusst die Regierung Medien

Archivmeldung vom 18.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Symbolbild Geldbündel: Pixabay; Bild Kurz: BKA / Bundesministerium für Finanzen, Wikimedia Commons, CC BY 2.0; Collage: Wochenblick/ Eigenes Werk
Bild: Symbolbild Geldbündel: Pixabay; Bild Kurz: BKA / Bundesministerium für Finanzen, Wikimedia Commons, CC BY 2.0; Collage: Wochenblick/ Eigenes Werk

Bei ihrer Message-Control ist die türkis-grüne Regierung knallhart. Das musste jetzt auch „News“ feststellen – für kritische Berichterstattung über Sebastian Kurz und das türkise Team werden einfach Inserate gestrichen. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Zuckerbrot und Peitsche, das ist die Strategie der türkisen ÖVP-Partie. Was der mittlerweile aus seinem Amt geschiedene ÖBAG-Vorsitzende Thomas Schmidt im Auftrag von Bundeskanzler Sebastian Kurz gegenüber Vertretern der katholischen Kirche probierte, ist kein Einzelfall, sondern hat bei der „neuen Volkspartei“ System – und das anscheinend in vielen Bereichen der Gesellschaft.

Dies musste auch das Magazin „News“ kürzlich feststellen, als es die türkise Peitsche zu spüren bekam. Nach einem kritischen Bericht über unser aller Kanzler „Sebastian Kurz: Ein Schatten seiner selbst“, in dem auf die Rolle des „Team Kurz“ innerhalb der ÖVP eingegangen wurde und sogar parteiintere Kritik der alten Schwarzen gegen die jungen Türkisen transportiert wurde, war für die türkisen Propagandaverantwortlichen im Bundeskanzleramt offenbar das Maß voll. „News“ bekam die Peitsche zu spüren, für ein Mainstreammedium sicher eine ganz neue Erfahrung.

Regierungsinserate futsch

Kanzleramt und Finanzministerium (das BMF dementierte in einer Aussendung) teilten dem Magazin mit, dass man in diesem und auch anderen Titeln der VGN Medien Holding keine Inserate mehr schalten werde. Würde dies im Zuge einer allgemeinen Sparpolitik der türkis-grünen Regierung in Krisenzeiten noch verständlich sein, doch bereits im ersten Quartal 2021 gab allein das Kanzleramt 9 Millionen Euro für PR und Inserate aus, eine Steigerung von sage und schreibe 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal – ja, Kurz „sch…t offenbar noch immer Geld“. „News“ hingegen nimmt die Inseratenstreichung von Seiten der türkis-grünen Regierung vorerst sportlich und legte mit einem Schwerpunkt, wie die Regierung mit Steuergeld die Medien lenkt nach. Ein Thema, welches bisher hauptsächlich von unabhängigen Medien, wie dem Wochenblick immer wieder aufgegriffen wurde, die nicht am Steuer- und Inseratentropf der Regierung hängen und daher immer offen und unabhängig berichtet haben. Auch Servus TV bekam wegen kritischer Berichterstattung 2020 weniger Werbung aus öffentlicher Hand.

Kurz mal die Medien kaufen

Allein im vergangenen Jahr gab die Regierung von Jänner bis Ende September rund 31,4 Millionen Euro oder 4,3 Millionen Euro pro Monat für Inserate, Werbung und Social-Media-Kampagnen ausgegeben. Rechnet man alle Gelder für Medien, einschließlich des „Programmentgelts“ für den ORF zusammen, kommt man auf 1 Milliarde Euro für 2020. Vor allem auch die Boulevardmedien konnten sich über ein stattliches Körberlgeld freuen. Allen voran die Krone, mit 5,8 Millionen Euro, gefolgt von Österreich mit fast 4 Millionen Euro und Heute mit mehr als 3 Millionen Euro.

Erst kürzlich packte der ehemalige Chronik-Chef der Kronenzeitung Thomas Schrems auf seiner Facebook-Seite aus und berichtete über seine Zeit mit Sebastian Kurz. Unter dem Titel „Der Luftballon geht so lange zur Nadel … bis es „puff!“ macht“, schreibt er unter anderem: „Lustig war das aber schon. Damals. Die vielen gemeinsamen Reisen in aller Herren Länder. Nicht zu vergessen jene, als DU und dein späterer Bullterrier in nachmitternächtlicher Laune mich, den Schreiberling, in einer Rooftop-Bar in New York in den Pool zu den halbnackten Mädels werfen wolltet – es dann aber doch bleiben ließet.

Quelle: Wochenblick

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