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Hillary Clinton: "Als Frau musst Du Dich mehr anstrengen, damit akzeptiert wird, dass du besser bist als nur Durchschnitt."

Archivmeldung vom 18.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Hillary Clinton in February 2011
Hillary Clinton in February 2011

Foto: Harald Dettenborn
Lizenz: CC-BY-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

US-Ex-Außenministerin Hillary Clinton, 66, bezeichnet sich selbst als eine überzeugte Feministin. Im Interview mit dem Magazin BRIGITTE, das am 2. Juli erscheint, sagte die mögliche Präsidentschaftskandidatin auf die Frage, ob sie Feministin sei: "Ja, natürlich". Es sei für sie nicht sehr schwierig gewesen, diese Position in ihrer Zeit als Außenministerin zu vertreten. "Nicht für mich. Ich war ja schon dafür bekannt, dass für mich Frauenrechte Menschenrechte sind."

Auch sie habe erlebt, dass Frauen in der Politik für Männer eine Bedrohung sind. Das gelte auch im Geschäftsleben und anderen gesellschaftlichen Bereichen. "Aber in der Politik ist es besonders schwer, etwas zu verändern, auch hinsichtlich der Bereitschaft der Frauen selbst, Führung zu übernehmen."

Es sei noch immer ein schwerer Kampf für Frauen. "Es gibt 49 Länder, die von Frauen geführt werden oder wurden. Sie alle erlebten Zweifel, ob sie den Job konnten. Sie mussten wirklich doppelt hart arbeiten." Auch sie habe kämpfen müssen. "Wie jede Frau. Du musst dich mehr anstrengen, damit akzeptiert wird, dass du besser bist als nur Durchschnitt."

Die Lage der Frauen habe sie "zu einem Kernstück der amerikanischen Außenpolitik gemacht". Sehr hilfreich sei gewesen, "immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Wirtschaft leidet, wenn man Frauen ausschließt. Mit dem Argument habe ich die Aufmerksamkeit der politischen Führer bekommen."

Über ihre Zeit als Außenministerin sagt Clinton, sie habe auch bei politischen Entscheidungen auf ihre Intuition geachtet. Auch im Falle der Erstürmung des Anwesens von Osama Bin Laden 2011. "Ich kannte die Hinweise zu seinem Aufenthaltsort genau, ich hatte lange darüber nachgedacht, und ich hatte das Gefühl: Er ist da. Andere sagten auf Grundlage derselben Hinweise, sie seien nicht sicher. Ich sagte: Wisst ihr, dieses festungsähnliche Haus, die Leute, die wir gesehen haben... Ja, ich glaube, er ist da, wir sollten handeln."

Nicht immer habe man ein so klares Gefühl. "Es ist wie Kaffee machen: Man muss eine Entscheidung sickern lassen, man weiß nie genau, wann es fertig ist. Ich habe manche Entscheidung falsch getroffen. Information und Intuition haben nicht funktioniert. Aber daraus lernt man." Als Fehler sieht sie, die iranische Protestbewegung 2009 nicht entschiedener unterstützt zu haben.

Über ihre zukünftige Rolle als Großmutter sagte Clinton: "Ich bin begeistert von der Vorstellung! Ich muss es erleben, bevor ich weiß, was für ein Typ Großmutter ich sein werde. Es wird für mich und meine Familie eine tolle Zeit. Ich glaube, Großeltern versorgen ein Kind mit einem größeren Set an Erfahrungen, so war es bei meiner und Bills Mutter mit Chelsea. Ich weiß von meinen Freunden, die schon Großeltern sind, dass es eine wunderbare Zeit im Leben ist, und ich kann kaum erwarten, daran teilzuhaben."

Auf die Frage, ob ihre Rolle als Großmutter in ihre politischen Pläne passe, sagte Clinton, die als wahrscheinlichste Kandidatin der Demokraten für die nächste Präsidentschaftswahl gehandelt wird: "Das weiß ich noch nicht. Aber wir werden es sehen."

Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)

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