Till Brönner könnte sich vorstellen, im Ruhrgebiet zu leben
Archivmeldung vom 11.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttStar-Trompeter Till Brönner hat seine Liebe zu den Menschen des Ruhrgebiets entdeckt. "Wenn man allein nach der Mentalität der Leute geht,dann müsste es der Region unheimlich gut gehen. Hier wird nicht viel gemeckert", sagte der 48-jährige Jazz-Musiker im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).
Seit einem Jahr ist Brönner mit der Fotokamera zwischen Duisburg und Dortmund unterwegs, um Bilder für eine Ausstellung zu machen, in der er die Vielfalt der Region zeigen möchte. Gegenüber der WAZ sprach der Echo-Preisträger aber auch von den Gegensätzen. "Hattingen oder Essen-Kettwig sind so schön, dass ich mir vorstellen könnte, dort zu leben". An vielen anderen Stellen aber verdiene das Ruhrgebiets nicht unbedingt Preise für städtebauliche Leistungen: "Stilistisch passt es nicht immer." Brönner bezeichnet das Ruhrgebiet als "das Amerika von Deutschland, weil hier ähnlich viele Kulturen, Landschaften und Kulissen zusammenkommen wie in den USA".
Seine Liebe zum Ruhrgebiet entwickelte sich langsam. "Anfangs bin ich gefrustet nach Hause gefahren", sagte der in Berlin und Los Angeles lebende Till Brönner der WAZ. Da habe er die Palmen und Cadillacs aus Kalifornien im Kopf gehabt und die Schönheit des Ruhrgebiets nicht finden können. Inzwischen haben es ihm vor allem die Menschen angetan: "Es ist schwierig, hier einem Arschloch zu begegnen", sagte der Echo-Preisträger in dem WAZ-Gespräch.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)