Friedenspreis des Buchhandels an Anne Applebaum verliehen
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Frankfurter Paulskirche ist der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am Sonntag an die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum verliehen worden.
Die Laudatio hielt die russische Germanistin Irina Scherbakowa, die ein
Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial ist, die 2022
mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Sie rede nicht nur für
sich selbst, sondern auch im Namen ihrer Freunde und Kollegen von
Memorial, sagte Scherbakowa. Die Werke Applebaum bezeichnete sie in
diesem Zusammenhang als "besonders wertvoll" und hob deren Bedeutung
auch für die eigene Arbeit hervor.
In ihrer Begründung für die
Auswahl von Applebaum hatte die Jury ausgeführt, dass die Historikerin
mit ihren Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme
der Sowjetunion und Russlands die Mechanismen autoritärer
Machtergreifung und -sicherung "offengelegt" und sie anhand der
Dokumentation zahlreicher Aussagen von Zeitzeugen "verstehbar und
miterlebbar" gemacht habe. Ihr Werk sei "zu einem eminent wichtigen
Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden" geworden, hieß es.
Der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels verleiht den Friedenspreis seit
1950. Er ist mit einer Preissumme von 25.000 Euro verbunden, die von den
Verlegern und Buchhändlern aufgebracht wird. Traditionell wird die
Auszeichnung am Sonntag der Frankfurter Buchmesse vergeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur