Johnny Depp (46): Ich bin nur ein Schauspieler und kein Held
Archivmeldung vom 17.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJohnny Depp (46) spricht im JOY Porträt über Zukunftsträume, das Leben auf seiner einsamen Insel - und warum er nach Heath Ledgers Tod dessen Rolle übernahm. Seit Kurzem wird der "Twilight"-Star Robert Pattinson als der neue Johnny Depp gehandelt. Was sagt er dazu?
"Das ist üblich in der Branche. Man bekommt einen Stempel aufgedrückt und wird zum Produkt. Als ich meinen Durchbruch feierte, galt ich als der neue James Dean. Das größte Kompliment bekam ich aber, als man mich mit Marlon Brando verglich. Er ist mein Vorbild - und war mein bester Freund."
Als Nächstes ist er in dem Fantasy-Abenteuer "Das Kabinett des Dr. Parnassus" (Kinostart: 7.1.2010) zu sehen. Was hat ihn dazu bewogen, nach dem tragischen Tod von Heath Ledger in diesem Film mitzuspielen?
"Seit ich mit Terry Gilliam, dem Regisseur des Films, "Fear and Loathing in Las Vegas" gedreht habe, bin ich ein großer Fan von ihm. Wenn Terry um Hilfe bittet, bin ich sofort zur Stelle."
Als Heath Ledger starb, stand "Das Kabinett des Dr. Parnassus" auf der Kippe. Dann sprang er, Jude Law und Colin Farrell ein und übernahmen zu dritt seinen Part. Wie wurde das umgesetzt?
"Der Film ist ein modernes Märchen und dreht sich um den Wanderzirkus des Dr. Parnassus, der durch einen Deal mit dem Teufel ewige Jugend erlangt. Dafür bietet er Mephisto seine Tochter, sobald sie 16 Jahre alt ist. Als ihr Geburtstag bevorsteht, bereut Parnassus den Deal und bekommt im Kampf gegen den Teufel Hilfe von dem charmanten Gigolo Tony, den Heath Ledger spielt. Als Heath während der Dreharbeiten starb, wurde das Skript umgeschrieben. Jetzt durchläuft Tony Transformationen: Immer wenn er durch einen magischen Zauberspiegel geht, ändert er sein Äußeres. So kommen Jude, Colin und ich ins Spiel. Es ist unser letzter Tribut an Heath."
Wie reagieren seine Kinder darauf, dass er für seine Filmparts ständig Dialekt, Kleidung und Aussehen verändern?
"Eins steht fest: Die beiden sind nie gelangweilt (lacht ). Ich führe ihnen immer meine verschiedenen Rollen vor und sie lieben es. Meine Kinder scheinen das ganz selbstverständlich zu nehmen. Ich hoffe aber trotzdem nicht, dass Lily-Rose und Jack auch mal Schauspieler werden wollen - davor habe ich die größte Angst!"
Was möchten er seinen Kindern und der Welt mal hinterlassen?
"Ich bin nur ein Schauspieler und kein Held. Es käme mir gar nicht in den Sinn, dass ich der Welt etwas hinterlassen könnte. Mir ist nur eine Sache wichtig: Ich möchte, dass meine Kinder stolz auf mich sein können!"
Er zieht sich offenbar gerne zurück. Besitzt er deshalb seine eigene Insel auf den Bahamas?
"Nach dem Hype um die "Fluch der Karibik"-Filme konnten meine Freundin Vanessa und ich dort mit den Kindern unser ganz normales Leben weiterführen. Mir wurde der gigantische Presserummel einfach zu viel. Ich weiß nicht, wie Angelina und Brad das schaffen. Die Insel ist purer Luxus, weil wir völlig alleine dort sind - unsere perfekte Zufluchtsstätte."
Wie verbringt er dort seine Zeit?
"Mit Nichtstun. Die Kinder sammeln Muscheln und bauen Sandburgen."
Er gilt immer noch als Sexsymbol. Was macht für ihn Sexappeal aus?
"Oh je, keine Ahnung! Geputzte Zähne vielleicht (lacht )? Ich bin mittlerweile 46 - da kann ich doch gar kein Sexsymbol mehr sein. Ich sehe mich jetzt schon eher als Ruheständler mit einem Bierbauch auf meiner Veranda in Südfrankreich sitzen (lacht )."
Quelle: JOY