Johannes Wimmer: "Ich war Zuschauer in meinem eigenen Leben"
Archivmeldung vom 10.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDr. Johannes Wimmer ist Arzt, TV-Moderator und dafür bekannt, für andere da zu sein. Obwohl er selbst schwere Zeiten durchlebt. Im November 2020 ist Johannes Wimmer wohl das Schlimmste passiert, was einem als Vater widerfahren kann: Im Alter von nur neun Monaten starb seine Tochter Maximilia an einem Hirntumor.
Im Interview mit dem Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" berichtet der bekannte Arzt, wie er es durch diese Zeit geschafft hat, was ihm hilft - und warum es ihm wichtig war, sein Schicksal öffentlich zu teilen.
"Man ist Zuschauer in seinem eigenen Leben", sagt Johannes Wimmer. "Es ist schwer, sich zurückzukämpfen." Was ihm geholfen hat: Freunde, die konkret geholfen haben: Abendessen vorbeibringen, Einkaufen, die Wohnung putzen - "schwierig ist der Satz: Meld dich, wenn du etwas brauchst".
Relativ schnell machte Wimmer die Krankheit seiner Tochter öffentlich. Denn: "Ich bin kein Schauspieler, der nach außen den unterhaltsamen Mediziner gibt, während er gleichzeitig vor Sorge nicht in den Schlaf findet."
Kraft schöpft der Moderator aus sich selbst: "In mir brennt eine Glut, die geht nicht aus", sagt Johannes Wimmer, der mit fünf Jahren seinen Vater verloren hat. "Ich glaube, ich habe schon als Kind entschieden: Ich möchte mich davon nicht besiegen lassen."
Trotzdem hat der Arzt schlimme Tage, schlaflose Nächte. "Da geht es nicht darum, nach vorne zu denken. Da reicht die Kraft gerade so, um auf der Stelle zu bleiben." Trotzdem sei er sich sicher: "Wenn der Wind von vorne immer stärker bläst, bleibe ich umso fester stehen."
Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)