Kulturstaatsminister Neumann gibt Details zum neuen Anreizmodell für Filmproduktion in Deutschland bekannt
Archivmeldung vom 19.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur Eröffnung der Münchner Medientage hat Kulturstaatsminister Neumann jetzt alle Details der Vergabekriterien für das neue Produktionskostenerstattungsmodell bekannt gegeben - eine inhaltliche wie zeitliche Punktlandung, zu der die Mitglieder von film20 voller Anerkennung gratulieren.
Bernd Neumann hat Wort gehalten und tatsächlich in der
versprochenen Zeit ein Anreizmodell für Filmproduktion in Deutschland
vorgelegt, das der deutschen Filmindustrie die Rahmenbedingungen für
einen Wachstumsschub mit erheblichen Arbeitsplatzeffekten liefern
kann. Neben der persönlichen Initiative des Kulturstaatsministers ist
es auf die Überzeugungskraft dieser Effekte und ihren internationalen
Beispielen zurückzuführen, dass auch Finanzminister Peer Steinbrück
einem jährlichen 60 Millionen Euro Zuschuss bis zum Ende der
Legislaturperiode zugestimmt hat - eine bemerkenswerte
Zukunftsinvestition in die Filmwirtschaft in einer schwierigen
Haushaltssituation. Allen an der Ausarbeitung des Modells
Beteiligten, dem Beauftragten für Kultur und Medien, dem
Bundesministerium der Finanzen und dem Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie, den Filmförderinstitutionen und nicht
zuletzt den Branchenexperten gebührt der Dank der ganzen deutschen
Filmwirtschaft.
Zum Timing der Veröffentlichung stellt film20 Generalsekretärin
Georgia Tornow fest: "Jeder weiß natürlich, dass die Maßnahme noch
der Zustimmung aus Brüssel bedarf - Staatsminister Neumann wußte aber
auch, dass die Branche dringend klare Kriterien für einen gewissen
Planungsvorlauf braucht. Den hat er uns jetzt ermöglicht. Nur so
können in den Produktionsfirmen die Weichen dafür gestellt werden,
dass die Maßnahme schon im nächsten Jahr greifen und deutsche und
internationale Koproduktionen in unserem Land messbar steigern kann."
In monatelangen Beratungen war das Konzept des
Produktionskostenerstattungsmodells von einer Arbeitsgruppe unter der
persönlichen Leitung von Kulturstaatsminister Neumann erarbeitet
worden. Um Zeitverzögerungen bei der Umsetzung zu vermeiden, ist
insbesondere auf eine Vorabstimmung mit den Notifizierungsinstanzen
in Brüssel Wert gelegt worden. Martin Moszkowicz, Vorstand Produktion
bei Constantin Film und film20 Vertreter in der Neumann-AG zum
vorliegenden Ergebnis: "Damit es kein Vertun gibt: Was jetzt auf dem
Tisch liegt, ist ein Kompromiss, aber eben kein fauler, sondern
einer, den alle Beteiligten aus der Branche - kleine und große
Produktionsfirmen ebenso wie Studios und technische Dienstleister -
guten Gewissens mittragen. Die Produzenten haben Realismus und
Politikfähigkeit bewiesen - das macht uns auch zu Partnern bei den
anvisierten Überprüfungen und Justierungen der Maßnahme in den
nächsten drei Jahren". Moszkowicz fasst zusammen: "Die Gemeinsamkeit
des Auftretens unter Produzenten war beeindruckend - daran muss
weitergearbeitet werden."
Stefan Arndt, Geschäftsführer von X Filme Creative Pool und Vorstand bei film20, unterstreicht: "Was wir jetzt bekommen, ist erstmal der Einstieg in ein Produktionsanreiz-System für Kinofilme als neue automatische Förderart - und das ist ein tolles Ergebnis. Ich sehe das Ganze als Deal zwischen Filmbranche und Politik: Unser Commitment heißt Wachstum und Arbeitsplätze - wenn wir bei der geplanten Evaluation bestehen, haben wir gute Chancen auf eine Verlängerung der Maßnahme. Diese Transparenz kann uns dann vielleicht auch noch weiter nutzen, etwa dabei, Banken und privates Kapital von der Anlage-Attraktivität unserer Branche zu überzeugen - angesichts der massiven internationalen Konkurrenz kann darauf kein Produzent auf Dauer verzichten."
Quelle: Pressemitteilung film20