TikTok sperrt RIA Novosti-Konto nach Puschilins Evakuierungs-Ansprache
Archivmeldung vom 19.02.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittDas soziale Netzwerk TikTok hat das Konto der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti gesperrt, kurz nachdem es die Ansprache des Chefs der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, an die Einwohner über die Evakuierung gelöscht hatte. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Die Inhalte des Kontos bleiben für die Nutzer derzeit abrufbar, aber die Agentur kann keine neuen Videos veröffentlichen. Zur Sperrung des Profils von RIA Novosti kam es gegen 01.10 Uhr (Moskauer Zeit) am Samstag. Zunächst wurde die Ansprache von Puschilin blockiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Video von mehr als 1,2 Millionen Nutzern abgerufen.
Das Video mit einer ähnlichen Ansprache des Chefs der selbsternannten Volksrepublik Lugansk, Leonid Passetschnik, mit über 1,9 Millionen Aufrufen blieb jedoch auf dem Kanal. Wenige Minuten später wurde die Verwaltung des TikTok-Kanals von RIA Novosti über die Sperrung benachrichtigt.
„Ihr Konto wurde wegen mehrfacher Verstöße gegen die Community-Regeln endgültig gesperrt“, hieß es in der Mitteilung.
TikTok gab die Gründe für die Kontosperrung nicht an. Wegen der Sperrung ist es nicht möglich, die Entscheidung über ein spezielles Beschwerdeformular in TikTok anzufechten. Die Agentur hält ein solches Vorgehen für inakzeptabel und wird sich an die russische Medienbehörde Roskomnadsor mit der Frage wenden, ob das Konto der führenden russischen Nachrichtenagentur durch das soziale Netzwerk TikTok gesperrt werden kann.
In dem Video, das kurz vor der Sperrung des Profils veröffentlicht wurde, sprach Puschilin über die Notwendigkeit einer vorübergehenden Evakuierung der Bürger, insbesondere von Frauen, Kindern und älteren Menschen, in die Region Rostow im Süden Russlands. Der Grund für die Evakuierung sei, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenski dem Militär in Kürze befehlen könnte, eine Offensive im Donbass zu starten und einen Plan zum Einmarsch in das Gebiet der selbsternannten Republiken umzusetzen."
Quelle: SNA News (Deutschland)