Deutliche Unterschiede zwischen ARD/ZDF und Privaten bei Gewichtung von Nachrichtenthemen
Archivmeldung vom 12.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bundesparteitag der CDU in Dresden und der dort ausgetragene Richtungsstreit in der CDU waren im November mit insgesamt 94 Minuten das von den Nachrichtensendungen bei ARD, ZDF, RTL und SAT.1 am meisten berichtete Thema. Dies meldet der Fachinformationsdienst politikerscreen.de in seiner neuesten Ausgabe.
Im direkten Vergleich
der Hauptnachrichtensendungen zeigen sich dabei auffällige
Unterschiede in der Gewichtung der Themen: Während in der
"Tagesschau" und in "heute" der CDU-Parteitag eindeutig an der Spitze
der Topthemenliste stand, nimmt er bei "RTL aktuell" lediglich Rang 8
und bei "SAT.1 News" Rang 9 ein. Die beiden privaten
Nachrichtensendungen setzten dagegen den Prozess über die Entführung
und Vergewaltigung der Schülerin Stephanie an vordere Stelle (Rang 1
bei "RTL aktuell", Rang 2 bei "SAT.1 News"); bei ARD und ZDF
erscheint dieses Thema nicht unter den Top-10 des Monats.
Weitere Topthemen des November waren der Amoklauf in einer Schule
in Emsdetten mit 92 Minuten, die Kongresswahlen in den USA mit 77
Minuten und der Bundeshaushalt 2007 mit 68 Minuten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel führt mit insgesamt 148 Auftritten
die Top-20-Liste der am häufigsten in den sechs untersuchten
Nachrichtensendungen präsenten Politiker an. An zweiter Stelle folgt
Vizekanzler Franz Müntefering mit 45 Auftritten. Beim
Parteienvergleich hat sich nur wenig Veränderung gegenüber dem
Vormonat ergeben: Die CDU führt klar mit 489 Auftritten ihrer
Politiker vor der SPD mit 328 Auftritten.
Bei der "Tagesschau" wurde ein Politikanteil von 53 Prozent (entspricht rund 8 Minuten pro Ausgabe) und bei "heute" von 43 Prozent (ebenfalls 8 Minuten) ermittelt. Bei "RTL aktuell" erreichten Politikthemen einen Anteil von 21 Prozent (4 Minuten), bei "SAT.1 News" 25 Prozent (4 Minuten). Bei RTL und SAT.1 nehmen dagegen Berichte aus den Themenbereichen Human Interest/Buntes und Kriminalität einen erheblich größeren Raum ein als bei den öffentlich-rechtlichen Hauptnachrichten.
Quelle: Pressemitteilung politikerscreen.de