Russischer Botschafter kritisiert Auftrittsverbot beim ESC als unanständig und zynisch
Archivmeldung vom 09.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttZum Auftakt der Entscheidungswoche des Eurovision Song Contests (ESC) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat Russland in scharfen Tönen das Auftrittsverbot für seine Sängerin Julia Samoilowa kritisiert. Der russische Botschafter in Berlin, Wladimir Grinin, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", "ich glaube nicht, dass es hierbei wirklich um die politische Krise oder um die Krim geht, eher um reinen Zynismus."
Für die im Rollstuhl sitzende Russin endete der Traum einer ESC-Teilnahme, weil ihr ein Auftritt auf der Krim im Jahr 2015 vorgeworfen wurde. Dies hatte ein Einreiseverbot für die Ukraine zur Folge, das auch für die Teilnahme am völkerverbindend konzipierten ESC nicht ausgesetzt oder verkürzt worden ist. "Es ist schade, dass so eine tolle Sängerin darunter leiden muss, weil die heutige ukrainische Macht so stark von der Russophobie und von den nationalistischen Komplexen verseucht ist", bedauerte Grinin. "So ein Benehmen ist absolut unanständig."
Die Ukraine verwehrte auch zahlreichen russischen Journalisten trotz Akkreditierung zum ESC die Einreise, weil diese in den vergangenen Jahren von der Krim berichtet hatten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)