ZipRecruiter schockt mit Werbung auf rechter Seite

ZipRecruiter: Unternehmen leistet sich Ausrutscher. Bild: ziprecruiter.com

Die US-Jobbörse ZipRecruiter hat über den rechtskonservativen Podcast "The Daily Shoah" versehentlich eigene Werbung gesendet. Dafür wird das Unternehmen heftig kritisiert. Das Management spricht indes von einem unerfahrenen Mitarbeiter der Werbeabteilung, der den hinter dem Podcast stehenden Radiosender The Right Stuff mit dem Sport-Pendant TRS Radio verwechselt habe.

"Ein kleiner Prozentsatz der Kunden wird von dem Vorfall vielleicht abgeschreckt werden, allerdings wird kein messbarer Schaden zustande kommen", schätzt Markenberater Thomas Otte die Folgen des Fauxpas für ZipRecruiter im Gespräch mit pressetext ein. Das Unternehmen bemüht sich derweil um Schadensbegrenzung: "Wir haben den Fehler einfach nicht bemerkt", lässt sich ein ZipRecruiter-Sprecher von "Gizmodo" zitieren. Der "Einzelfall" sei bedauerlich und man übernehme die volle Verantwortung.

The Right Stuff ist dafür bekannt, extreme politische Ansichten zu vertreten, wie bereits aus dem Namen des Podcasts hervorgeht. "Shoah" ist hebräisch und bedeutet Holocaust. Darüber hinaus ist auf der Webseite ein Lexikon zu finden, das Begriffe der sogenannten "Basketball-Amerikaner" erklärt. Zudem werden Ansichten von weißen Nationalisten auf dieser Seite tagtäglich propagandiert.

Unfreiwillige Umarmung

The-Daily-Shoah-Moderator Jesse Dunstan macht sich den Ausrutscher von ZipRecruiter zu eigen: "Ich weiß, es ist schwer, sich vorzustellen, dass Ian Siegel und David Travers, die Führungskräfte von ZipRecruiter, eine politische Sendung stillschweigend unterstützen, die so weit von ihrem individuellen Denken entfernt ist." Aber dennoch sei er froh mit ihnen zusammenzuarbeiten. "Logischerweise will der Moderator das Interesse zu dem Thema hochhalten, schließlich profitiert ja das ganze Portal davon", ergänzt Otte.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann