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NDR trauert um den Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn

Archivmeldung vom 13.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Klaus Wildenhahn (1995), Archivbild
Klaus Wildenhahn (1995), Archivbild

Foto: WilmaGisela
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der NDR trauert um den Dokumentarfilmer Klaus Wildenhahn. Er starb im Alter von 88 Jahren. Unter seiner Regie entstanden im NDR zahlreiche Dokumentarfilme, die heute als Filmklassiker gelten. Wildenhahn ist Mitbegründer des "Direct Cinema" in Deutschland. NDR Intendant Lutz Marmor: "Kaum einer hat den deutschen Dokumentarfilm so geprägt wie Klaus Wildenhahn. Er ist für viele Filmschaffende bis heute stilbildend. Der NDR hat ihm viel zu verdanken. Mein besonderes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern."

Klaus Wildenhahn startete seine Karriere als Regieassistent bei der Fernsehlotterie und später als Autor für das Magazin "Panorama" beim NDR. 1964 interviewte er die beiden Dokumentarfilmgrößen D. A. Pennebaker und Richard Leacock, die führenden Vertreter der "Direct Cinema"-Bewegung aus England und den USA - eine Begegnung, die seine Arbeit für immer beeinflussen sollte. Mit einer kleinen 16 mm Kamera den Alltag von Menschen zu beobachten, das prägte von da an sein filmisches Schaffen. Unter Klaus Wildenhahns Regie entstanden rund 60 Dokumentarfilme. Er drehte spontan und beobachtend, meist von der Schulter lange Einstellungen mit Originalton. Viele seiner Filme sind heute Klassiker der deutschen Film- und Fernsehgeschichte.

Wildenhahns Film-Helden waren meist alltägliche Menschen, wie der Bauer Petersen mit seiner Familie in "Die Liebe zum Land". Ein Film, der den alltäglichen Existenzkampf eines Landwirtes in Norddeutschland zeigt. In "In der Fremde" beobachteten Klaus Wildenhahn und sein Kameramann Rudolf Körösi den Bau eines Getreidesilos in der norddeutschen Provinz. Ein Film, der auch dramaturgisch wegweisend ist. Berühmt ist Wildenhahn auch für seine Musikfilme. 1965 begleitete er den Jazz-Organisten Jimmy Smith auf seiner Europa-Tournee mit der Kamera. Wie auch bei seinen Filmen über Pina Bausch oder John Cage stand immer deren Schaffensprozess im Mittelpunkt der dokumentarischen Beobachtung.

Klaus Wildenhahn arbeitete auch als Hochschullehrer und Dozent. Bekannt ist er zudem für seine literarischen Texte und seinen kritischen Geist. Mit Klaus Wildenhahn verliert die deutsche Kulturszene einen der einflussreichsten Dokumentarfilm-Regisseure und -Lehrer der vergangenen Jahrzehnte.

In der Nacht von Dienstag, den 14. August, auf Mittwoch, den 15. August, zeigt das NDR Fernsehen noch einmal ausgewählte Filme von Klaus Wildenhahn. Diese sind dann auch in der NDR Mediathek verfügbar.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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