Verband Deutscher Zeitungsverleger fordert neues Leistungsschutzrecht
Archivmeldung vom 09.07.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat die Bundesregierung aufgefordert, schnellstmöglich ein neues Leistungsschutzrecht zu beschließen. VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer schreibt in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag": "Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung das Leistungsschutzrecht auf den Weg bringt und der Bundestag das Gesetz verabschiedet."
Scherzer mahnte, ohne ein Leistungsschutzrecht könnte der Wirtschaftsstandort Schaden nehmen:"`Made in Germany` ist weltweit gefragt. Dahinter stehen nicht nur die Leistungen der Tüftler und Ingenieure, sondern auch das geistige Eigentum von rund einer Million Menschen in der Medien- und Unterhaltungsbranche, die Artikel und Bücher schreiben, Musik komponieren oder Filme drehen. Alle diese Kreativen könnten nicht mehr so viel schaffen, wenn ihr geistiges Eigentum einfach weiter kopiert, gestohlen und verbreitet wird."
Der VDZ-Hauptgeschäftsführer sieht in dem angestrebten Gesetzesentwurf keine Nachteile für Privatnutzer von Web-Inhalten: "Die Bundesregierung will mit einem Leistungsschutzrecht die klaffende Lücke im deutschen Urheberrecht schließen und denen, die die Inhalte erstellen und vermitteln, Gerechtigkeit verschaffen. Das trifft keinen privaten Nutzer, hemmt nicht die technologische Entwicklung oder gefährdet gar die Freiheit des Internets."
Scherzer sagte weiter, derzeit gingen Kreativschaffenden durch illegale Nutzung ihrer Produkte Einnahmen in Milliardenhöhe verloren: "Seit Jahren werden Online-Inhalte gewerblich vervielfältigt, vermarktet und verwertet - ein Milliardengeschäft, das den Suchmaschinen und Weiterverbreitern der Inhalte nützt, aber auf dem Rücken derjenigen gemacht wird, die die Inhalte teuer erstellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur