Kulturschaffende protestieren gegen "katastrophale Programmpolitik" des WDR
Archivmeldung vom 24.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unruhe um die Reform des Kultursenders WDR 3 hält an. Mehr als 70 Kulturschaffende aus ganz Deutschland - unter ihnen Matthias Grefrath, Navid Kermani, Klaus Kreimeier, Wilfried Schmickler und Günter Wallraff - haben sich am Freitag in einem Offenen Brief an die WDR-Intendantin Monika Piel gewandt, um Veränderungen bei der Kulturwelle zu verhindern. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Sie bezeichnen die Pläne als undurchdacht.
Bereits die in den vergangenen zehn Jahren beim WDR-Kulturradio durchgeführten Veränderungen bedeuteten eine große Schwächung. "Die Wirkung dieser Programmpolitik ist katastrophal. Die allmähliche Zurichtung eines anspruchsvollen Kulturprogramms in ein leicht konsumierbares Häppchenangebot ist nicht nur schädlich, sondern auch gescheitert." Die Unterzeichner fordern, die politischen Journale zu erhalten und auszubauen, kulturelle Berichterstattung und Kritik zu verstärken. WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz sagte der Zeitung zu den Plänen, dass diese in erster Linie Veränderungen der Organisation betreffen, die überfällig seien. "Es gibt nur eine Handvoll Programmänderungen", so Schmitz. "Diese werden nichts an Auftrag, Struktur oder Profil ändern."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)