"Bad Banks"-Star Paula Beer liest Bücher nicht zu Ende
Archivmeldung vom 29.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttSchauspielerin Paula Beer (23; "Werk ohne Autor", "Bad Banks") liest gerne Bücher, verschmäht aber deren Ende: "Ich finde es oft ganz frustrierend, wenn man Tage oder Wochen mit einem Buch verbracht hat, und dann ist es plötzlich vorbei, ich klappe das Buch zu, und es kommt die Ich-hab-fertig-gelesen-Depression", sagte Beer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich mag es nicht, wenn mich der Buchdeckel anguckt und ich dieses Gefühl bekomme. Deswegen hebe ich mir das Ende ganz oft auf."
Wenn sie dann das Buch noch einmal lese, so die 23-Jährige weiter, habe sie das Ende noch frei. Das komme ziemlich häufig vor: "Es gibt tatsächlich viele Bücher, die ich sogar mehr als zweimal gelesen habe." Beer, erst kürzlich als Beste ihres Fachs mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet, kann sich durchaus auch eine Fortsetzung ihrer Karriere in der Traumfabrik des Films vorstellen: "Das ist schon toll, wie anders in Hollywood Geschichten erzählt werden können. Es ist vielleicht nicht mein Lebensziel, aber natürlich interessiert mich das als Schauspielerin."
Bekanntheitsgrad und Medieninteresse seien für sie allerdings nicht maßgeblich, betonte die 23-Jährige: "Das ist schön, aber darum geht's mir mit dem Beruf eigentlich nicht. Es setzt mich nicht unter Druck oder macht mir Angst. Mir geht's ums Spielen, und deswegen werde ich meine Entscheidungen weiter danach treffen, was ich spielen möchte, und nicht danach, wie groß und erfolgreich der Film werden könnte."
Beer ("Bad Banks", "Werk ohne Autor") steht trotz ihres jugendlichen Alters sozialen Medien äußerst skeptisch gegenüber. Bei Facebook oder Instagram suche man sie vergeblich, sagte die 23-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es ist alles dafür ausgelegt, dass man viel leichter kommunizieren kann, aber in Wirklichkeit geht wahnsinnig viel Kommunikation verloren, seitdem man diese ganzen Plattformen zur Verfügung hat.
Keiner kommt mehr auf die Idee, mal anzurufen, aber dann wird gefragt: Wie, du hast meine Mail nicht gelesen? Ich denke dagegen: Wenn's wichtig ist, dann ruf mich an. Mir ist der persönliche Kontakt einfach wichtiger."
Sollten soziale Medien über die Vergabe von Rollen entscheiden, wäre dies für Paula Beer sogar ein Anlass, über ihre Berufswahl nachzudenken: "Wenn's so weit ist, dass man nur noch besetzt wird, wenn man 20.000 Instagram-Follower hat, dann bin ich vielleicht auch nicht gemacht für diese Branche."
Auch beim Lesen von Büchern, setzt die Schauspielerin auf die analoge Variante: "E-Books finde ich blöd. Mal ein Drehbuch auf dem iPad zu lesen geht zur Not, aber ich finde es total anstrengend, die ganze Zeit auf ein Display zu gucken."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)