DJV kritisiert Akkreditierung zur Ski-WM 2011
Archivmeldung vom 18.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Deutsche Journalisten-Verband hat sich gegen die Akkreditierungspraxis zur Ski-Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen ausgesprochen. Es gehe nicht an, dass Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland ohne jeden Verdacht sicherheitsüberprüft werden sollten, die über die Ski-WM berichten wollten, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.
"Journalisten sind Berichterstatter und nicht Verdachtspersonen." Die generelle Sicherheitsüberprüfung durch Kriminalämter und Geheimdienste sei mit der Pressefreiheit nicht vereinbar. Konken forderte die Veranstalter auf, den Sicherheitscheck sofort zu beenden.
Für die Akkreditierung zur Ski-WM sollen Journalisten nach dem Willen des Veranstalters in Kauf nehmen, dass sie von deutschen Polizeibehörden und dem Verfassungsschutz überprüft werden. Die Datenvisitation ausländischer Berichterstatter soll demnach der Bundesnachrichtendienst vornehmen. Wer mit dieser Praxis nicht einverstanden ist, wird nach Auskunft des Veranstalters nicht akkreditiert. "So wird Berichterstattung verhindert statt gefördert", sagte Konken.
Der DJV-Vorsitzende erneuerte in dem Zusammenhang seine Forderung an die Sicherheitsbehörden, Veranstaltern von Großereignissen nicht weiter die akribische Sicherheitsüberprüfung von Journalisten nahe zu legen: "Wer Journalisten wie potentielle Attentäter behandelt, hat die Pressefreiheit nicht begriffen."
Quelle: DJV - Deutscher Journalisten Verband