Menschenrechtsbeauftragter bedauert Ausreiseverbot für iranischen Regisseur Panahi
Archivmeldung vom 12.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik, Markus Löning, hat die Aufhebung des Ausreiseverbots gegen den iranischen Regisseur Jafar Panahi gefordert. "Ich appelliere an den Iran, die fundamentalen Menschen- und Bürgerrechte zu achten, zu deren Einhaltung sich das Land selbst verpflichtet hat, und die Haftstrafe sowie das Berufs- und Reiseverbot gegen Jafar Panahi aufzuheben", heißt es in einer Erklärung von Löning. "
Ich bedauere sehr, dass Jafar Panahi an der Premiere seines Films `Pardé` bei der diesjährigen Berlinale nicht teilnehmen kann. Wie schon im Jahr 2011 haben ihm die iranischen Behörden die Ausreise verweigert. Die Filme von Jafar Panahi haben in den vergangenen Jahren vielen Menschen einen Einblick in die iranische Gesellschaft gegeben und damit einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog geleistet."
Jafar Panahi wurde im März 2010 während seiner Arbeiten an einem Film über die umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 festgenommen und im Anschluss u.a. wegen "Propaganda gegen die iranische Staatsordnung" zu einer Freiheitsstrafe von sechs und einem Berufsverbot von 20 Jahren verurteilt. Im Oktober 2011 wurde das Urteil von einem Teheraner Berufungsgericht bestätigt. Panahi wurde mehrfach international ausgezeichnet. Bereits 2011 wurde er in die Jury der 61. Internationalen Filmfestspiele in Berlin berufen, die iranischen Behörden verweigerten ihm jedoch die Ausreise.
Quelle: dts Nachrichtenagentur