Mehr Investitionen in Onlinejournalismus nötig
Archivmeldung vom 11.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn der Onlinejournalismus die notwendigen Qualitätskriterien verlässlich erfüllen soll, sind größere Investitionen der Verlage nötig. So lautet ein Fazit der Podiumsdiskussion "Regeln oder Anarchie? - Journalismus im www", die auf Einladung des Deutschen Journalisten-Verbandes am gestrigen Donnerstagabend vor fast 100 Gästen aus Journalismus und Medien in Berlin stattfand.
Unter der Moderation des Reuters-Journalisten Alexander Fritsch diskutierten der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Donsbach von der Universität Dresden, Thomas Knüwer vom Handelsblatt-Blog, Hans-Ulrich Jörges vom stern, der Blogger Don Alphonso, Michaela May von N24, Björn Sievers von Focus online und DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken über die Notwendigkeit journalistischer Regeln in Internet-Medien und Blogs.
Unterschiedliche Meinungen bestanden über die Bedeutung und die journalistische Qualitätsfrage bei Blogs. Der Blogger Don Alphonso behauptete, immer mehr junge Leute informierten sich ausschließlich in Blogs. Michaela May von N24 betonte hingegen die Möglichkeit für interessierte Mediennutzer, sich in Blogs auszutauschen.
Einigkeit bestand zwischen dem Medienwissenschaftler Donsbach, dem stern-Journalisten Jörges und dem DJV-Bundesvorsitzenden Michael Konken in der Notwendigkeit, dass sich journalistische Standards noch stärker als bisher schon in Online-Medien durchsetzen. Jörges: "Online-Journalisten dürfen nicht als Journalisten zweiter Klasse behandelt werden." Und Konken forderte die Betreiber von Online-Medien auf, die Kolleginnen und Kollegen in den Internet-Redaktionen gerecht zu bezahlen. "Qualifizierter Online-Journalismus hat seinen Preis." Thomas Knüwer vom Handelsblatt-Blog sagte: "Wir brauchen nicht mehr Regelung, sondern mehr Investition."
Aus Sicht des DJV-Vorsitzenden entscheidet die journalistische Qualität der Online-Medien auf Dauer über ihre Akzeptanz. "Die User suchen relevante Informationen, auf die sie sich verlassen können. Das funktioniert nur mit journalistischer Qualität."
Quelle: DJV