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Nikolai Kinski attackiert Trump und Großkonzerne

Archivmeldung vom 22.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nikolai Kinski (2013), Archivbild
Nikolai Kinski (2013), Archivbild

Foto: Morning Sunshine
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der in Berlin lebende amerikanisch-französische Schauspieler Nikolai Kinski (42) hat sich von US-Präsident Donald Trump mit scharfen Worten distanziert. Er habe das Gefühl, "dass die Menschen sich wundern und teilweise sogar Mitleid mit einem Land haben, das von einem geistig instabilen Faschisten als Geisel gehalten wird", sagte Kinski der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Amerika sei ein Land der totalen Gegensätze, sagte der 42-Jährige weiter: "Auf der einen Seite so viele Möglichkeiten, so viel Freiheit und so viel Schönheit - und auf der anderen diese Heuchelei, diese Manipulation durch einen Kapitalismus, der mehr und mehr das Fundament der Demokratie zerstört. Was jetzt passiert, ist der Preis dafür, dass die Menschen von der Gier der Konzerne und einem komplett korrupten politischen System ausgenutzt und verarscht wurden." Mit Trump, so Kinski weiter, hätten die Amerikaner einen Mann zu ihrem Präsidenten gewählt, "der für genau das System steht, das ihr Leben zur Hölle gemacht hat und es weiter tun wird. Oberflächlich mag er unabhängig sein, aber hintenherum ist er mit diesem System mehr verbunden als jeder andere."

Zu den Missbrauchsvorwürfen, die seine Halbschwester Pola gegen den gemeinsamen Vater, Schauspiellegende Klaus Kinski, erhoben hatte, will sich Nikolai Kinski heute nicht mehr äußern: "Das ist für mich abgeschlossen, ich bin mit dem Hier und Jetzt und nicht mehr mit der Vergangenheit beschäftigt." Er sei "sehr glücklich" darüber, nicht in Deutschland aufgewachsen zu sein, sagte Kinski weiter: "Das wäre wohl sehr schwer gewesen. Als ich hierherkam, konnten es die Menschen gar nicht verstehen, dass ich nicht so belastet davon war, der Sohn von Klaus Kinski zu sein. Ich habe meinen Vater zwar immer wieder erleben können, aber meine Mutter und mein Stiefvater waren meine Familie." Es habe ihn "wahnsinnig viel Kraft und Anstrengung gekostet", immer wieder damit konfrontiert zu werden, fuhr der 42-Jährige fort: "Andererseits war ich nicht das Opfer, sondern habe mich ganz bewusst entschieden, nach Deutschland zu kommen. Und ich bin ja nicht das, was Menschen über mich denken oder sagen."

Zu seiner Mutter und seinem Stiefvater habe er bis heute "eine sehr enge Verbindung," berichtete der 42-Jährige: "Sie leben mittlerweile seit ein paar Jahren in Portugal, nachdem sie viele Jahre in Nordkalifornien verbracht haben, wo ich ja auch aufgewachsen bin. Interessanterweise sind sie genau am Tag der Amtseinführung von Trump abgereist, auch wenn das Zufall war. Mit Nastassja habe ich Kontakt, Pola kenne ich leider nicht."

Aktuell ist Kinski im ZDF-Zweiteiler "Ein Sommer in Vietnam" (Sonntag, 20.15 Uhr) zu sehen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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