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Hazel Brugger: "Es ist sauanstrengend, so gemein zu sein."

Archivmeldung vom 27.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Marc Krause Fotograf: Marc Krause
Bild: Marc Krause Fotograf: Marc Krause

Hazel Brugger kann einem bürgerlichen Lebensstil viel abgewinnen. Sie sei viel unterwegs und fühle sich ständig reizüberflutet. "Da muss ich einfach ausbalancieren mit einem gewissen Spießerdasein im Alltag: Mann, Kind, regelmäßige Mahlzeiten, bald ein Haus auf dem Land", erzählt Brugger im Titelinterview mit DB MOBIL, dem Kundenmagazin der Deutschen Bahn (Ausgabe September, EVT 27.08.2021). "Es ist sauanstrengend, so gemein und teilweise ja auch asozial zu sein."

Die Schweizerin gehört zu den erfolgreichsten Frauen der deutschen Comedy-Szene. Vor allem ihre Rolle als Außenreporterin der satirischen "ZDF heute-show" hat sie bekannt gemacht. Vergangenes Jahr wurde Brugger als beste Komikerin mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet, derzeit ist sie mit ihrem dritten Soloprogramm "Kennen Sie diese Frau?" auf Tour.

Seit einem guten halben Jahr ist Brugger Mutter, was sie auf ihren Social-Media-Kanälen auch thematisiert. Die Wahl-Kölnerin betreibt darüber einen YouTube-Kanal und macht einen Podcast: In "Nur verheiratet" plaudern sie und ihr Mann Thomas Spitzer, ebenfalls Comedian, über ihren Ehe- und Eltern-Alltag. Im Interview mit DB MOBIL kann Brugger auch ihrem Schlafmangel etwas Komödiantisches abgewinnen: "Ich schlafe nie mehr als zwei Stunden am Stück. Ich denke manchmal, wenn Muttersein ein Beruf wäre und das Baby wäre der Chef, dann würde es links und rechts Klagen an den Hals kriegen."

Ihr Humor hilft Brugger auch, ihren Familienalltag zu bewältigen: "Wir versuchen gerade, aus unserem Leben eine Musicalnummer zu machen. In einer guten Beziehung muss man miteinander und übereinander lachen können." Großzügigkeit gehöre auch dazu, dem anderen und dessen Schwächen gegenüber. "Man sollte sich fragen, ob man als Partner gern mit sich selbst zusammen wäre. Die Tatsache, dass mein Mann freiwillig mit mir soviel Zeit verbringt, schmeichelt mir", sagt die Komikerin im Interview.

Als Jugendliche sei sie wenig selbstbewusst gewesen, erzählt Brugger. Heute schwer vorstellbar. "Ich habe die Fähigkeit, mein Fremdschäm-Gen kurzzeitig abzuschalten", erklärt sie. Vor allem ihre Freunde zu blamieren, bringe ihr Spaß. Und trotzdem: Hemmungen kennt sie auch heute noch. Für sie sei es "das Allerpeinlichste auf der ganzen Welt", wenn Freund:innen in ihrem Beisein fremden Menschen zu erklären versuchten, wer Hazel Brugger sei. "Während es für diese Person völlig irrelevant ist zu erfahren, warum sie mich kennen sollte."

Quelle: TERRITORY (ots)

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