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TU-Forscher entwickeln Verfahren zur automatischen Umwandlung von Filmen in 3-D

Archivmeldung vom 22.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Spiderman 3-D", "300" oder "Nightmare before Christmas" - vor allem der amerikanische Markt versucht mit der neuen 3-D-Technik wieder mehr Publikum in die Kinos zu locken. Mehr als 500 3-D-Kinos werden derzeit in den USA gebaut.

Der rasante Fortschritt in der 3-D-Display-Technologie lässt das Interesse an dreidimensionalen Spielfilmen bei Filmproduzenten wie beim Publikum wachsen. Doch es werden mehr 3-D-Filme in exzellenter Qualität benötigt. Bereits existierende Filme, die noch mit herkömmlicher Kamera-Technik aufgenommen wurden, müssen in 3-D konvertiert werden. Mit enormem manuellen Aufwand sollen jetzt die gesamten "Star Wars"-Episoden in 3-D umgewandelt werden. Noch ist unklar, wann sie in die Kinos kommen werden. Klar ist, dass dieses Ereignis sicherlich den Durchbruch für 3-D bedeuten würde.

Dipl.-Ing. Sebastian Knorr, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Nachrichtenübertragung der TU Berlin, hat ein neues - bereits als Patent eingereichtes - Verfahren entwickelt, das eine vollautomatische Umwandlung von Videofilmen, die mit einer bewegten Kamera aufgenommen wurden, in eine dreidimensionale Darstellung der Szene ermöglicht. Das TU-Fachgebiet Nachrichtenübertragung der Fakultät IV, Elektrotechnik und Informatik, unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Sikora, befasst sich seit mehr als vier Jahren mit Verfahren zur automatischen Konvertierung von zweidimensionalen Filmen in 3-D und ist einer von 21 Partnern des Europäischen Exzellenznetzwerks "3-DTV - Integrated Three-dimensional Television - Capture - Transmission, and Display".

Demonstration der BBC-Dokumentation "Planet Erde"
Bei der Aufnahme einer dreidimensionalen Szene mit einer Videokamera wird die Szene auf eine zweidimensionale Ebene projiziert. Die Tiefeninformation geht dabei verloren. Durch eine Bewegung der Kamera bei der Aufnahme lässt sich jedoch anhand unterschiedlicher Betrachtungswinkel der aufgenommenen Szene die 3-D-Struktur der Umgebung und damit die Tiefeninformation berechnen ("Structure-from-Motion"). Mithilfe dieser gewonnenen Informationen und der einzelnen Bilder des Videofilms lassen sich nun neue virtuelle stereoskopische Ansichten erzeugen, die mit entsprechender Ausstattung wie 3-D-Brillen oder -Displays den dreidimensionalen Tiefeneindruck erzeugen.

Vom 7. bis 11. September 2007 wird das Verfahren auf der International Broadcasting Convention (IBC) in Amsterdam vorgestellt. Unter anderem wird es eine etwa zehnminütige Demonstration der weltberühmten BBC-Dokumentation "Planet Erde" auf einem 3-D-Display geben.

Das in den letzten Jahren entstandene Know-how im Bereich der Videoverarbeitung soll nun die Grundlage für einen Technologietransfer in die Wirtschaft bilden. Geplant ist dabei die Gründung eines Start-up Unternehmens, welches zukünftig eng mit den Wissenschaftlern des Fachgebiets zusammenarbeiten wird.

Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.

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