Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger warnt vor Auswirkungen der EU-Pläne zum TV-Product Placement
Archivmeldung vom 18.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie EU-Kommission erwartet, dass sich das Product Placement auch nach dem nun von den Kulturministern der Mitgliedsstaaten beschlossenen Ansatz in der Praxis durchsetzen wird. Die EU-Kulturminister haben informell befürwortet, dass die Mitgliedsstaaten für das Fernsehen und fernsehähnliche Online-Medien Produktplatzierungen erlauben dürfen.
Dem Vorschlag der
EU-Kommission, bereits auf EU-Ebene das Product Placement
grundsätzlich zuzulassen, haben sich die Kulturminister nicht
angeschlossen.
Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des VDZ Verband Deutscher
Zeitschriftenverleger, erklärt: "Während Deregulierung im
Medienbereich durch die EU-Kommission grundsätzlich zu befürworten
ist, weicht TV-Product Placement das bewährte Prinzip der Trennung
von Redaktion und Werbung auf und schwächt damit die Glaubwürdigkeit
aller Mediengattungen."
Die EU will erlauben, dass nur noch zu Beginn oder am Ende von Sendungen darauf hingewiesen werden muss, wenn Produkte gegen Entgelt platziert werden. Der Fernsehzuschauer, der sich im Laufe einer Sendung einschaltet, würde damit Gefahr laufen anzunehmen, ein Produkt würde aufgrund einer unabhängigen redaktionellen Auswahl verwendet. Damit erhöht sich auch der Druck auf die Print-Redaktionen, die weiterhin das Trennungsprinzip aufrechterhalten wollen und müssen.
Quelle: Pressemitteilung VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger