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Forscher Garrett: Leser ideologischer Medien ignorieren Fakten

Archivmeldung vom 17.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zeitungen: Forscher untersuchen Lesermeinungen. Bild: pixelio.de, Rainer Sturm
Zeitungen: Forscher untersuchen Lesermeinungen. Bild: pixelio.de, Rainer Sturm

Regelmäßige Konsumenten ideologisch gefärbter Medien tendieren viel stärker dazu, Fakten abzulehnen und an falschen Tatsachen festzuhalten. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Ohio State University. Laut Studienautor Kelly Garrett treiben solche Medien einen Keil zwischen eindeutige Beweise und Überzeugungen.

Was man glaubt, hängt dem Forscher zufolge nicht nur davon ab, welcher Partei man angehört, sondern auch, von wo man seine Nachrichten bekommt. In der Studie wurden die Teilnehmer über ihr Wissen und ihre Überzeugungen zu vier unterschiedlichen Sachverhalten in den Wahlkampagnen der Demokraten und Republikaner befragt - zwei davon bevorzugten die Republikaner, die anderen beiden die Demokraten.

So behaupteten die Republikaner fälschlicherweise, dass Präsident Barack Obama nicht in den USA geboren wurde und dass es Massenvernichtungswaffen im Irak gab. Die Demokraten wiederum sagten die Unwahrheit, als sie erklärten, dass Mitt Romney (Präsidentschaftskandidat der Republikaner 2012) CEO bei Bain Capital war, als die Firma begann, in Unternehmen zu investieren, die Arbeitsplätze ins Ausland outsourcte.

Die Forscher zählten, wie oft die Teilnehmer der Studie Webseiten besuchten, die liberale Positionen vertraten - wie die "New York Times", "MSNBC", "Huffington Post", "ThinkProgress" und "Daily Kos" - und solche Medien, die konservative Positionen vertreten, wie das "Wall Street Journal", "FOX News", "Drudge Report", "TownHall" und "Cybercast News Service".

Bildung allein löst Problem nicht

Das Ergebnis: Teilnehmer, die regelmäßige Nutzer von ideologischen News-Seiten waren, erzählten, dass es Beweise gäbe für die ein oder andere Behauptung. So gibt es für einen Republikaner, der keine der konservativen Webseiten besucht, nur eine Drei-Prozent-Chance, die Frage zu Obamas Geburtsland und zu den Massenvernichtungswaffen falsch zu beantworten. Würde die gleiche Person jedoch ein starker Nutzer konservativer Medien sein, so steht die Wahrscheinlichkeit, diese Fragen unkorrekt zu beantworten, bei rund einem Drittel. Das Gleiche gilt auch für die Demokraten und deren Behauptungen.

Die Forscher haben auch eine Feedback-Schleife in der Mediennutzung der Teilnehmer festgestellt. Die Nutzung von Medien einer bestimmten Ideologie verstärkt sich durch den Glauben an die unwahren Sachverhalte, die die Überzeugungen verstärken und somit die Nutzung dieser Medien intensivieren. Die Lösung für das Problem liegt laut Garrett nicht im Bildungsbereich allein: "Leute, die solche Falschmeldungen glauben, kennen sehr oft die Beweise für die Falschheit, nehmen sie aber unterschiedlich wahr - teilweise aufgrund der Art, wie sie in den einschlägigen Medien präsentiert werden", so Garrett abschließend.

Quelle: www.pressetext.com/Christian Sec

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