Schriftstellerin Juli Zeh wirft Kanzlerin Merkel ein infantiles Menschenbild vor
Archivmeldung vom 24.05.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserAnlässlich der Uraufführung ihres Stückes "Mutti" hat Schriftstellerin Juli Zeh Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein "infantiles Menschenbild" vorgeworfen. "Sie geht nicht von einem Durchschnittsbürger aus, der als Bürger angesprochen werden möchte", sagte Zeh (39) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Stattdessen spreche sie immer von "den Menschen in unserem Land", obwohl sie doch selbst auch ein Mensch in diesem Land sei und die Bürger nicht ansprechen müsse, als seien sie Kinder. Mit ihrem Pragmatismus sei Merkel eine "bequeme Regierungschefin", weil sie den Menschen signalisiere, dass sie sich nicht anstrengen müssten. "Sie ist das politische Wellness-Programm", so Zeh, "aber das reicht für die Gegenwart nicht."
"Mutti", ein Theaterstück der promovierten Juristin Zeh, wird am Abend (Donnerstag) bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt. Die Kanzlerin wird sich die Aufführung nicht ansehen. Dafür fehle ihr die Zeit, ließ sie über ihren Regierungssprecher erklären.
Quelle: Rheinische Post (ots)