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NDR: Verschlechterung des Angebots von Kabel Deutschland "unnötig und unverständlich"

Archivmeldung vom 12.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Als "ebenso unnötig wie unverständlich" hat NDR Intendant Lutz Marmor die angekündigte Verschlechterung des Angebots durch Kabel Deutschland (KD) bezeichnet. Der börsennotierte Kabelnetzbetreiber hat begonnen, einzelne Dritte Programme aus seinem Angebot auszuspeisen. Betroffen sind u. a. die Regionalmagazine im NDR Fernsehen: Bisher waren z. B. in Hamburg auch die Sendungen für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern via KD-Kabel zu empfangen - damit soll ab 12. Februar offenbar Schluss sein.

Gleiches gilt auch für Menschen, die im Hamburger Umland wohnen und dort künftig das "Hamburg Journal" wohl nicht mehr über KD-Kabel sehen können. Außerdem hat KD angekündigt, einseitig die bislang gute technische Qualität der digital übertragenen öffentlich-rechtlichen Programme im Kabel zu reduzieren.

NDR Intendant Lutz Marmor: "Das ist wenig kundenfreundlich! Hier sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer ohne Not in einen Rechtsstreit hineingezogen werden. Vor dem Hintergrund, dass die ARD mit Kabel Deutschland in Gesprächen über eine Lösung des Konflikts ist, erscheint der Schritt umso unverständlicher. Die Kunden haben schließlich auch alternative Empfangsmöglichkeiten wie Satellit, DVB-T und Fernsehen via Internet sowie mancherorts auch konkurrierende Kabelanbieter."

Hintergrund der Ausspeisung durch Kabel Deutschland ist ein Rechtsstreit mit ARD und ZDF. Die Sender hatten schon vor Jahren angekündigt, nicht mehr länger für die Verbreitung ihrer Programme an die großen Kabelfirmen zahlen zu wollen. Wichtigstes Argument: Die Netzbetreiber erhalten bereits von ihren Kunden ein Nutzungsentgelt, das z. B. für KD-Einzelkunden mindestens 18,90 Euro beträgt. Auf diese Weise kassieren die großen Kabelnetzbetreiber doppelt - was in anderen europäischen Ländern aus gutem Grund völlig unüblich ist: Schließlich wird das Kabelfernsehen erst durch Programminhalte für Verbraucher überhaupt attraktiv. So sieht es auch die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF). Sie hat die Sender aufgefordert, die Zahlungen an die Netzbetreiber einzustellen. Wie schon vor langer Zeit angekündigt, setzen ARD und ZDF diese KEF-Vorgabe seit Jahresbeginn 2013 mit Auslaufen der bisherigen Einspeiseverträge mit Kabel Deutschland um.

NDR Intendant Marmor appelliert an Kabel Deutschland, die angekündigten Maßnahmen zu überdenken bzw. rückgängig zu machen. "Wir stellen Kabel Deutschland wie allen anderen Netzbetreibern unsere Programme nach wie vor in bester technischer Qualität zur Verfügung. Kabel Deutschland sollte sie im Interesse ihrer Kunden vollständig einspeisen."

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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