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Medienberater Klaus Eck zu Leserdialogen: "Journalisten wollen in der Regel nicht mit Lesern sprechen"

Archivmeldung vom 10.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Petra Bork / pixelio.de
Bild: Petra Bork / pixelio.de

Journalisten sind nach Meinung des Medienberaters Klaus Eck unfähig zu kommunizieren. "Viele glauben, sie werden ausschließlich fürs Schreiben oder fürs Produzieren bezahlt, was früher auch noch stimmte", sagt Eck in einem Interview für die "Journalisten-Werkstatt" des "medium magazin". Das Sonderheft widmet sich auf 16 Seiten dem Dialog mit Lesern, Hörern und Zuschauern.

Eck sieht ein grundsätzliches Problem: "Journalisten wollen in der Regel nicht mit Lesern sprechen. Redaktionen schaffen sogar Möglichkeiten zum Diskutieren ab, es werden weniger Themen zur Diskussion gestellt, siehe etwa Süddeutsche.de, in deren Forum es nur noch drei, vier Themen pro Tag gibt." Nach seiner Meinung ist die mangelnde Ausbildung daran schuld. Journalisten werde nie beigebracht, mit Kommunikation umzugehen. "Niemand wird an Journalistenschulen oder im Volontariat im Kundendialog geschult."

In Sachen guter Kundenkommunikation empfiehlt Eck einen Blick auf die Deutsche Bahn. Deren Mitarbeiter versuchten auf Facebook und Twitter immer mitzureden. Sie reagierten zumeist umgehend. "Das Unternehmen profitiert von der Einmischung, denn die meisten Leute sind positiv überrascht, dass sich jemand kümmert", sagt Eck, Inhaber der Münchner Eck Consulting Group.

Die "Journalisten-Werkstatt" von Jens Twiehaus enthält viele weitere Tipps von Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie der Dialog mit den Lesern auch in Zeiten der Medienverdrossenheit gelingt. Unter anderen gibt Brigitte Büscher, seit 2001 Zuschaueranwältin der ARD-Sendung "Hart aber fair" Einblick in ihre Arbeit. Mehrere Journalisten berichten, wie sie mit heftigen Pöbeleien und Drohungen im Netz klarkommen. Ein Blick in die USA zeigt sechs Beispiele für funktionierende Dialoge auf.

Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)

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