Christoph Maria Herbst über die neue Staffel "Stromberg": "Da ist genügend Arsch für alle dabei"
Archivmeldung vom 17.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn dieser Woche geht Christoph Maria Herbst mit dem "Stromberg"-Team auf Kinotour, am 8. November startet die fünfte Staffel der Comedyserie dann auf ProSieben. Im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de sprach Herbst über die neue Staffel, Geltungsdrang, Arschlöcher und sein neues Buch.
Bernd Stromberg ist ruhiger geworden. Und klüger. Das sagt Schauspieler Christoph Maria Herbst über seine Paraderolle und fügt im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de zur Beruhigung aller Fans der Comedyserie gleich hinzu: "So auf seine eigene Weise. Das ist natürlich nie von Langfristigkeit geprägt. Also man muss jetzt keine Angst haben, dass man die Figur irgendwie geläutert sieht. Da ist noch genügend Arsch für alle dabei." Doch die Figur des Bernd Stromberg habe sich in der neuen Staffel auf jeden Fall weiterentwickelt: "Jetzt ist er im oberen Management angekommen und es ist spannend zu beobachten, wie er eigentlich mit den dortigen Chefs zurecht kommt, die ihm auf plötzlich auf Augenhöhe begegnen. Und man stellt fest: sehr gut. Denn da laufen lauter Strombergs herum." Auch das Format selbst habe sich weiterentwickelt. Herbst liebt die Serie, "weil sie nicht nur das Zwechfell bedient, sondern auch im Hirn ankommt und jetzt auch noch im Herzen landet. Es wird geboren und gestorben, geheuert und gefeuert. Es passieren wirklich abgründigste Dinge und so manche Folge hat das Attribut 'Comedy' eigentlich schon nicht mehr verdient. Das ist Tragedy."
Nach fünf abgedrehten Staffeln "Stromberg" hat Herbst auch Einiges über Arschlöcher und Ekelpakete im wahren Leben gelernt. "Ich blicke, glaube ich, noch rascher hinter Fassaden und bestimmte Mechanismen. Ich decke noch schneller prätentiöses Verhalten auf. Das ist in unserer Branche nicht gerade ein Segen, weil sie gespickt ist von genau diesen Untugenden. Deswegen halte ich mich von ihr ja meistens fern", erzählt der Schauspieler. Den Geltungsdrang mancher Fernsehkollegen kann er nicht nachvollziehen. "Ich bin nicht bei jedem Event und sitze auch nicht in jeder Talkshow. Ich werde mich niemals zu so einem zombiehaften Wesen entwickeln, das hat mit mir echt nichts gemein. Diese Panel-Existenzen, die kenne ich. Dann gibt es auch noch das Spielshow-Dasein, gerne bei den Privaten und ein Quizshow-Dasein bei den Öffentlich-Rechtlichen, wo man gerne auch mal als Pärchen auftritt. Man kann manche dieser Gesichter doch schon gar nicht mehr sehen und diesen Ruf will ich mir gar nicht erst aneignen. Ich halte es wirklich mit meiner Oma." Die habe ihm geraten: "Willst Du gelten, mach dich selten."
Doch an neuen Projekten mangelt es trotzdem nicht. Schuld daran ist auch sein erstes Buch "Ein Traum von einem Schiff", wie er im DWDL.de-Interview erzählt: "Meine Erkenntnis, die ich daraus gewonnen habe, ist, dass ich gerne schreibe. Deshalb sitze ich jetzt auch schon am nächsten Buch. Ich muss dem ,Traumschiff' also ewig dankbar sein, weil ich da noch ein weiteres Talent in mir entdeckt habe." Über das neue Buch sagt Herbst: "Es ist noch super jungfräulich, aber es hat auf jeden Fall etwas Autobiographisches, doch es wird abermals kein Schlüsselroman so wie "Ein Traum von einem Schiff" auch keiner war. Es geht dann eher in eine Mystery-Ecke." Und auch die ProSieben-Krimireihe "Kreutzer kommt" könnte 2012 fortgesetzt werden. Herbst: "Es geht weiter. Das sind zumindest die Wünsche von allen Beteiligten und wir sitzen gerade über dem zweiten Buch. Mit einem bisschen Glück, ich gehe aber fest davon aus, werden wir im Frühjahr den zweiten Film drehen." Und der seit Jahren angekündigte "Stromberg"-Kinofilm steht auch noch im Raum. Auch der komme 2012, behauptet Herbst, räumt aber gleich ein: "Das ist keine offizielle Ankündigung, aber das sagt mir eben mein Gefühl."
Das komplette Wortlaut-Interview mit Christoph Maria Herbst finden Sie auf http://www.dwdl.de
Quelle: DWDL.de (ots)