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Dieter Hallervorden: Erdogan dreht das Rad zurück

Archivmeldung vom 11.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dieter Hallervorden (2013)
Dieter Hallervorden (2013)

Foto: Moritz Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Berliner Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden hat sich in die Diskussion um eine mögliche Strafverfolgung von Jan Böhmermann eingeschaltet. Hallervorden veröffentlichte am Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite einen Song, in dem er den türkischen Staatspräsidenten Erdogan unter anderem als "Terroristen" bezeichnet.

Dieter Hallervorden sagte dazu am Montag dem rbb: "Wir leben in einem Land, in dem noch Meinungsfreiheit herrscht. Und wenn man eine politische Überzeugung hat, dann sollte man die auch äußern. Das ist ja nicht mein erster Song, ich habe auch in dem VW-Skandal und bei anderen Dingen auch meine Meinung geäußert. Ich achte nicht in erster Linie auf Vorteile, die dabei für mich rausspringen könnten, sondern es macht mir einfach Spaß, zu meiner Meinung zu stehen.

Hallervorden sagte weiter, er stelle sich mit dem Song auf die Seite der angegriffenen Satiriker-Kollegen Jan Böhmermann und des NDR-Satiremagazins Extra 3. "Ich finde, es steht einem ausländischen Staatsoberhaupt nicht zu, zu bestimmen, wie weit die Meinungsfreiheit und speziell die Satire in Deutschland zu gehen hat. Das sollten wir selbst bestimmen dürfen."

radioBERLIN 88 8 fragte Hallervorden, wie er es beurteile, dass Böhmermann in seinem umstrittenen Gedicht Erdogan unter anderem als "Ziegenficker" bezeichnet habe. Hallervorden: "Das ist der persönliche Geschmack von Herrn Böhmermann. Ich habe solche Worte bewusst vermieden, weil es mir um die Sache geht und nicht um Beleidigungen."

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Erdogan drehe das Rad zurück. Jetzt werde dort die Religion über alles gestellt. Die Türkei sei kein Staat mehr, der seinen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit in seinen Grundstrukturen entspreche, so Hallervorden.

Dieter Hallervorden ist der Meinung, die Bundesregierung mache sich mit dem Fall Böhmermann lächerlich. "Man sollte die ganze Sache tiefer hängen und keinen Sturm im Wasserglas erzeugen."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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