Ronja von Rönne: "Krisen sind zu 99 Prozent scheiße"
Archivmeldung vom 08.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Schriftstellerin Ronja von Rönne findet Krisen "zu 99 Prozent scheiße". In der aktuellen Ausgabe des Studierendenmagazins ZEIT CAMPUS erzählt die 30-Jährige von den Krisen ihres Lebens, einer ungewollten LSD-Überdosis mit 17, Panikattacken, Depressionen und abgebrochenen Studien. Als eigentliche Krise, beschreibt von Rönne aber ihre Selbstfindung: "Denn sich selbst zu verorten zwischen totalem Lob und Leuten, die schreiben 'Du hättest abgetrieben werden sollen', ist schwierig".
Geholfen haben ihr unter anderem ihre Beziehungen. Den Satz 'Man muss sich erst selbst finden', bevor man jemand anderes lieben könne, hält sie für "Blödsinn". "Dass es Menschen gibt, die mich lieben, obwohl ich ein überfordertes Elendshäuflein bin, hat mir gezeigt, dass ich zumindest zeitweise ein liebenswerter Mensch bin", sagt die Schriftstellerin und Autorin der ZEIT ONLINE Kolumne "Heute ist leider schlecht".
Nun mit 30 blickt sie gleichgültiger auf ihr Alter: "Mit zwanzig fand ich dreißig werden schlimm, aber mittlerweile ist es mir eher egal." Trotz chaotischer Jahre könne der Literaturstar aber positiv auf diese Zeit sehen: "Ich kann mir meine Zwanziger sehr gut verzeihen. Ich kann zärtlich auf mein 23-jähriges Ich zurückschauen."
Quelle: DIE ZEIT (ots)