Journalisten fordern Gewalt über Rechtschreibung
Archivmeldung vom 02.08.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFAZ, Welt und Bild-Zeitung sollen sich nicht an die neue Rechtschreibung halten. Dies meinen 61 Prozent aller Journalisten, die an einer Online-Umfrage des Webkataloges Journalistenlinks.de teilgenommen haben. Nur 36 Prozent sind der Meinung, dass sich FAZ, Welt und Bild-Zeitung an die neue Rechtschreibung halten sollen. Insgesamt wurden 1971 Stimmen abgegeben.
Hilmar Pfister, Initiator der Umfrage, ist von diesem Ergebnis
überrascht: "Wir hatten angenommen, dass es vor allem den vielen
freien Journalisten lieber wäre, wenn sich auch FAZ, Welt und Bild
Zeitung an die neue Rechtschreibung hielten. Schließlich ist es
umständlich, Texte in verschiedenen Schreibweisen anzufertigen.
Außerdem kann es nicht im Interesse von Journalisten sein, Leser
durch die unterschiedlichen Schreibweisen in den Leitmedien zu
verwirren."
Viel wichtiger ist Journalisten jedoch offenbar, dass die
Rechtschreibung nicht Spielball der Politik ist, sondern sie selbst
-die Schreibenden- Gewalt über die Rechtschreibung haben. In
Zuschriften beklagen sie sich darüber, dass ein Politiker (Hans
Zehetmair, CSU) Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung
ist. Stattdessen solle lieber das "englische Modell" eingeführt
werden, nach dem im Grunde jeder so schreiben könne, wie es ihm
gefällt.
Nichtsdestotrotz ist das Interesse an den ab 1. August 2005
geltenden neuen Regeln der Rechtschreibung sehr groß. Mehr als 1100
Medienmacher haben bereits an dem Online-Workshop "Die neue
Rechtschreibung - Für Medienmacher" teilgenommen. Der
Online-Workshop, entwickelt vom Rechtschreibexperten Christian Stang
aus Regensburg und redigiert vom Redakteur Hilmar Pfister aus
Stuttgart, besteht aus acht Lektionen und wird noch etwa drei Wochen
beim Webkatalog Journalistenlinks.de kostenlos zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zur Umfrage sowie Anmeldung zum kostenlosen
Online-Workshop: http://www.Journalistenlinks.de/
Quelle: Pressemitteilung Journalistenlinks