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Blog zum Drogenkrieg in Mexiko mit "Reporter ohne Grenzen Award" ausgezeichnet

Archivmeldung vom 13.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Reporter ohne Grenzen (ROG)
Reporter ohne Grenzen (ROG)

Für ihr Blog zu den Auswirkungen des Drogenkrieges in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez erhält die spanische Journalistin Judith Torrea den Jurypreis des "Reporter ohne Grenzen Award". In ihrem Blog "Ciudad Juárez, en la sombra del narcotráfrico" ("Juárez im Schatten des Drogenhandels") (http://juarezenlasombra.blogspot.com/) beschreibt die spanische Journalistin in allen Facetten den von Gewalt geprägten Alltag in einer der gefährlichsten Städte der Welt.

Der Publikumspreis des "Reporter ohne Grenzen Award" geht in diesem Jahr an den Blog der russischen regierungskritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" (http://novayagazeta.livejournal.com/). Der Publikumsgewinner wird über eine Online-Wahl ermittelt. Mit dem "Reporter ohne Grenzen Award" werden Blogger gewürdigt, die mit außerordentlichem Mut und Engagement von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit im Internet Gebrauch machen. Die Auszeichnung ist eine von insgesamt 17 Preiskategorien des internationalen Blog-Wettbewerbs der Deutschen Welle "Best of the Blogs (BOBs)".

Die 12-köpfige internationale Jury aus Bloggern, Internetexperten und einer ROG-Vertreterin würdigte in ihrer Entscheidung die mutige Berichterstattung Torreas. Die Journalistin berichtet sowohl über die Machenschaften der Drogenkartelle in Ciudad Juárez als auch über Repressionen durch Behörden und die weit verbreitete Korruption. In ihrem Blog erzählt Torrea vorrangig die Geschichte der Opfer, die aussichtslos erscheinende Arbeit der Polizei und demaskiert die Brutalität der Kartelle durch die Veröffentlichung schockierender Vernehmungsprotokolle.

Ihre Recherchen und Interviews führt Torrea unter eigenem Namen durch. Sie nimmt dabei große Risiken auf sich. Mehrere tausend Menschen sind Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr in der mexikanischen Grenzstadt im Drogenkrieg ums Leben gekommen. Journalisten, die zum Drogenhandel recherchieren, sind besonders gefährdet.

Neben dem Jurygewinner gibt es in diesem Jahr in der Kategorie "Reporter ohne Grenzen" auch wieder einen Publikumsgewinner. Mit 45 Prozent fiel die Mehrheit der Online-Stimmen auf den kollektiven redaktionellen Blog der russischen regierungskritischen Zeitung "Nowaja Gaseta". Die Zeitung, in der unter anderem die ermordeten Journalistinnen Anna Politkowskaja und Anastassija Baburowa tätig waren, ist eines der wenigen unabhängigen Printmedien in Russland. Das Blog der Zeitung wird regelmäßig zum Ziel von Cyberattacken, um damit den Zugang zu blockieren und Kritik zu unterdrücken.

Die BOBs finden in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Der "Reporter ohne Grenzen Award" wird zum sechsten Mal vergeben. Weltweit konnten Internetnutzer Vorschläge für preiswürdige Blogs einreichen. Die Jury nahm anschließend in jeder Wettbewerbskategorie elf Nominierungen vor. Am Ende wurden die Gewinner in einem Verfahren von Online-Wahl und Jury-Entscheidung ermittelt.

Die diesjährige Preisverleihung der BOBs findet am 20. Juni 2011 im Rahmen des "Deutsche Welle Global Media Forums" statt.

Quelle: Reporter ohne Grenzen

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