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ddp verklagt dpa auf Schadensersatz

Archivmeldung vom 14.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Agentur-Allianz ddp/DAPD ist im Rechtsstreit mit der dpa nicht bloß auf Unterlassung aus, sondern will dem Marktführer auch ans Portemonnaie: Nach MEEDIA.de-Informationen haben die Anwälte des Depeschendienstes in ihrer Klage wegen angeblich rechtswidriger Vertragsklauseln vor dem Frankfurter Landgericht auch beantragt, dass die dpa Einnahmeausfälle des ddp erstatten soll. Unterdessen bittet die Agentur-Allianz ihre Kunden um Geduld dafür, dass ihr angekündigtes Konzept weiter auf sich warten lässt.

Am 15. April reichte die Frankfurter Kanzlei Danckelmann und Kerst im ddp-Auftrag Klage vor dem dortigen Landgericht ein. Die 18 Seiten plus einiger Anhänge liegen MEEDIA.de vor. Neben dem bereits von der Süddeutschen Zeitung vermeldeten Begehren, die dpa müsse die Vertragsklausel "Erfolgt keine Kündigung, verlängert er sich bei gleicher Kündigungsfrist um die selbe Laufzeit" unterlassen und ihre Mindestlaufzeiten von drei Jahren, will der ddp auch Geld vom Marktführer kassieren. Das Gericht solle feststellen, dass die dpa verpflichtet sei, dem ddp "sämtlichen Schaden zu erstatten", der ihm mit den besagten dpa-Vertragsklauseln "entstanden ist oder entstehen wird". Die Höhe soll das Gericht per Festsetzung bestimmen.

ddp-Sprecher Wolfgang Zehrt bestätigte MEEDIA.de die Richtigkeit der vorliegenden Klageschrift und sagte zu den materiellen Forderungen: "Sollte ein Gericht feststellen, dass die dpa-Verträge wettbewerbswidrig waren und sind, dann ist die Frage nach Schadenersatz zwingend." Bei der dpa bestätigen sie den Vorgang ebenfalls, geben sich aber wenig aufgebracht. Ihr Sprecher Justus Demmer spricht gar von "großer Gelassenheit". Doch während sich die Agenturen in Deutschland seit vergangenem Dezember juristische Kleinkriege leisten, in dem die dpa wiederum in Sachen ddp/DAPD-Zusammenführung unter anderem das Kartellamt angerufen hat, verleiht die Forderung nach Geld den Reiberein zweifellos eine völlig neue Qualität. 

Quelle: Meedia

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