Fernsehnachrichten im April: Hochwasser führt Top-Themen-Liste an
Archivmeldung vom 15.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast vier Stunden (238 Minuten) berichteten die Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 sowie die beiden öffentlich-rechtlichen Nachrichtenmagazine im April über das Hochwasser an der Elbe und in anderen Teilen Europas. Dies meldet der Fachinformationsdienst politikerscreen.de in der neuesten Ausgabe des InfoMonitors.
Mit deutlichem Abstand folgen der Atomstreit mit dem
Iran (135 Minuten), der fremdenfeindliche Überfall in Potsdam (93
Minuten) und die Parlamentswahl in Italien (90 Minuten) auf den
Plätzen zwei bis vier der Top-Themen-Liste. Ebenfalls unter den Top10
finden sich im April u.a. die Vogelgrippe, Integration/Gewalt an den
Schulen, Erinnerung an die Katastrophe in Tschernobyl vor 20 Jahren
und der Wechsel an der Spitze der SPD.
Mit 97 Auftritten (davon 63 mit O-Ton) führt Bundeskanzlerin
Angela Merkel mit großem Abstand die Liste der am häufigsten in den
Nachrichten präsenten deutschen Politiker an. An die zweite Position
hat sich erstmals der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und
designierte SPD-Vorsitzende Kurt Beck mit 41 Auftritten (25 mit
O-Ton) geschoben. In der Zusammenstellung der Politikerauftritte nach
Parteizugehörigkeit hat die CDU die SPD überholt und sich mit 330
Auftritten an die Spitze gesetzt. Die SPD kam auf 308 Auftritte.
PDS/WASG liegen mit 70 Auftritten noch vor der CSU mit 64 Auftritten.
Mit einigem Abstand folgen FDP und Grüne mit 38 bzw. 29 Auftritten.
Die vergleichsweise große Zahl nichtpolitischer Themen unter den
Top-10 drückt sich auch in einem insgesamt etwas geringeren
Politikanteil in den Fernsehnachrichten des Monats April aus. Bei der
"Tagesschau" entfiel mit 45 Prozent der Sendezeit (entspricht rund 7
Minuten pro Ausgabe) aber weiter ein hoher Anteil auf Politik, ebenso
bei "heute" mit 35 Prozent (7 Minuten). Der Anteil politischer Themen
betrug bei "RTL aktuell" 17 Prozent (3 Minuten) und bei "SAT.1 News"
22 Prozent (4 Minuten). Berichte aus dem Bereich Human
Interest/Buntes hatten bei den beiden Privatsendern in etwa den
gleichen Umfang wie die Politik ("RTL aktuell" 16 Prozent, "SAT.1
News" 18 Prozent). In den "Tagesthemen" (ARD) erreichte der
Politikanteil 42 Prozent (10 Minuten) und im "heute-journal" 45
Prozent (10 Minuten). Stärker als in den Hauptnachrichtensendungen
sind in den Nachrichtenmagazinen Themen aus den Bereichen Wirtschaft
und Wissenschaft/Kultur vertreten.
Quelle: Pressemitteilung politikerscreen.de